Der US-Präsident rechtfertigt in seiner Rede den militärischen
Schlag gegen Syrien.
Nachdem Donald Trump zuerst den schrecklichen Chemiewaffeneinsatz
schildert, macht er Assad für den brutalen Einsatz mit Nervengas
verantwortlich. "Kein Kind Gottes sollte so einen Horror erleben".
Trump rechtfertigt in der Rede seinen militärischen Schlag gegen
den Luftwaffenstützpunkt in Syrien mit folgenden Argumenten:
Der Angriff basiert auf grundlegenden nationalen Sicherheitsinteressen
der Vereinigten Staaten, die Verbreitung von Chemiewaffen zu
verhindern. Es besteht kein Zweifel, dass Syrien die verbotenen
Chemiewaffen eingesetzt hat. Syrien hat die Chemiewaffenkonvention
und die Forderung des UN-Sicherheitsrates bewusst ignoriert.
Die jahrelangen Versuche, Assads Verhalten zu ändern, sind
gescheitert. Die Region wurde immer instabiler, was eine Bedrohung
der Alliierten bedeutet.
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Im Schlussappell erwähnt Trump zwei Mal "Gott": "Wir bitten um
Gottes Weisheit, während wir vor der Herausforderung unserer
sehr aufgewühlten Welt stehen. Wir beten für das Leben der
Verwundeten und für die Seelen der Verstorbenen. Und wir hoffen,
dass, solange Amerika für Gerechtigkeit steht, sich am Ende Frieden
und Harmonie durchsetzen werden. Gute Nacht, und Gott segne Amerika und
die ganze Welt. Danke."
Vor, während und nach der Wahl wurde ersichtlich: Trump ist
unberechenbar. Das kann gefährlich werden bei einem Politiker
mit so viel Kompetenzen. Der amerikanische Präsident könnte
nämlich weiterhin eigenmächtig international militärisch
intervenieren. Der Heilige Krieg im Islam stösst zwar im Abendland
auf breite Ablehnung. Wenn nun Trump im Namen der Gerechtigkeit
militärische Aktionen befiehlt, wird die Diskussion über den
sinnvollen Einsatz von Waffen, über legale Militärschläge,
über Waffeneinsätze für die Freiheit oder Strafaktionen
sich neu entfachen. Gibt es einen gerechten Krieg?
Es ist erstaunlich, dass Trumps überraschender Schlag gegen Assad
nachträglich von verschiedensten Seiten doch akzeptiert wird. Der
militärische Schlag macht uns bewusst, dass Trump nicht nur drohen
kann. Die Öffentlichkeit hat erkannt, dass der US-Präsident
gewillt ist, Fakten zu schaffen. Trump muss ernst genommen werden.