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www.rhetorik.ch aktuell: (06. Apr, 2017)

PR Problem fuer Zoo

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Der Hannover Zoh hat ein PR Problem. PETA hat Video clips verbreitet, die zeigen, wie die Elephanten mit Haken gefügig gemacht werden. Bekannterweise haben Elefanten eine dicke Haut, die Schläge auf dem Video sehen jedoch nicht ganz harmlos aus.
Spiegel:
Hiebe auf den Kopf, gegen den Bauch, auf den Rücken: Elefanten im Zoo von Hannover leiden einem Medienbericht zufolge unter rigiden Erziehungsmassnahmen. Die Tierschutzorganisation PETA hat dem "Report Mainz" zufolge im sogenannten Trainingsbereich heimlich Videos aufgenommen, die demnach strukturelle Tierquälerei belegen. Nun ist die Aufregung gross: Vor allem an den Schlägen mit sogenannten Elefantenhaken entzündet sich Kritik, da diese die Tiere verletzen und emotional belasten würden. Auf den Aufnahmen ist etwa zu sehen, wie eines der Kälber während der Züchtigung laut aufschreit. PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Hannover gegen die Verantwortlichen des Zoos Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet. Den Jungtieren sollen mithilfe dieser Massregelungen Tricks für zirkusähnliche Shows in dem Tierpark beigebracht werden, heisst es in einer Mitteilung der Organisation. Auf einer meistens von der Öffentlichkeit abgeschirmten Nebenanlage würden Pfleger sie quälen: "Wenn die Tierkinder die geforderten Zirkustricks wie Sitzen, Drehen oder der Stand auf Hinterbeinen nicht zur Zufriedenheit der Zoowärter ausführen, wird ihnen der Elefantenhaken in die empfindliche Haut gerammt." Fotostrecke Der Erlebniszoo Hannover wehrt sich gegen die Vorwürfe. "Das zusammengestellte Bildmaterial hat mich emotional auch getroffen", räumt Geschäftsführer Andreas Casdorff ein - er kenne die Originalaufnahmen in voller Länge jedoch nicht, es handele sich offenbar um Videos aus einem Zeitraum von mehreren Monaten. Er habe PETA nun um alle Filme gebeten, um alles auszuwerten. "Sollte irgendwo ein Fehlverhalten stattgefunden haben, werden wir konsequent handeln." Er gehe allerdings nicht von einem Fehlverhalten der Mitarbeiter aus. "Wer Tierpfleger ist, macht das aus Passion", sagt Casdorff, zudem gehe es nicht nur um den Schutz der Tiere - sondern auch um den seiner Angestellten. "Der Haken ist daher Vorschrift, weil der Pfleger sicher sein muss." Die Elefanten wögen bis zu 3,5 Tonnen, da hätten Menschen im Zweifel keine Chance: "Wir müssen die Tiere trainieren, um eine Beziehung zwischen Mensch und Tier herzustellen." Den Vorwurf, die Elefanten für Kunststücke abzurichten, weist er zurück. "Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, solche Shows gibt es schon seit Jahren nicht mehr." Lediglich bei "kommentierten Fütterungen" würden noch Teile des Trainings gezeigt. So müssten die Tiere etwa ihre Beine hochheben, damit präsentieren die Pfleger demnach die Fusspflege. Zentral in der Debatte ist die Frage der Haltungsweise: In Hannover werden die Elefanten nach dem traditionellen Prinzip "direkter Kontakt" gehalten, die Pfleger sind dabei Teil der Herde und untermauern ihre Autorität mithilfe des Elefantenhakens. Viele Tierparks haben inzwischen - zum Teil nach Angriffen auf Pfleger - umgestellt auf "indirekten Kontakt": Tiere und Mitarbeiter sind dabei voneinander getrennt. Diese Haltung habe allerdings auch Nachteile, sagt Casdorff. Die medizinische Versorgung werde deutlich erschwert, da Tiere und Pfleger engen Kontakt nicht gewohnt seien. Der Zoo habe die Vor- und Nachteile abgewogen und sich vor drei Jahren trotzdem entschlossen, diesen moderneren Weg zu gehen. "Aber das dauert", sagt Casdorff. Neue Käfigstrukturen und Abläufe beim Personal müssten her, die Tierpflege werde komplett umgestellt. Der neue Stall soll 2019 fertig sein, die sogenannte Mutter-Kind-Anlage bis 2020. Die Kritik an der bisherigen Haltung der Elefanten kann Casdorff nach eigenen Angaben jedenfalls nicht nachvollziehen. "Solange ich niemandem einen groben Verstoss nachweisen kann, muss kein Mitarbeiter etwas fürchten." Die Aktion der Tierschützer will er lieber nicht kommentieren, er sagt nur: "Wir sind halt gerade das ausgesuchte Ziel."

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