Das Treffen von Merkel mit Trump gab viel zu reden.
Zwischen den zwei Politikern hat es nicht gerade gefunkt.
Ein Spiegelbeitrag illustriert das merkwürdige Meeting.
Was für eine merkwürdige Szene: Angela Merkel sitzt bei
Donald Trump im Oval Office. Die Fotografen rufen den beiden zu, sich
die Hände zu reichen. Die Kanzlerin fragt den US-Präsidenten,
ob er das wünsche - doch der zeigt keine Reaktion. Merkel wirkt
perplex und macht ein Gesicht, als wolle sie sagen: Na, dann halt nicht.
Dieses Intermezzo vom vergangenen Freitag machte weltweit Schlagzeilen,
viele Beobachter sind davon überzeugt, dass Trump die Kanzlerin
bewusst düpierte und ihre Frage nach einem Handschlag einfach
ignorierte. Diesen Eindruck versucht das Weisse Haus nun zu zerstreuen
und äusserte sich erstmals zu dem Vorfall. "Ich glaube nicht,
dass er die Frage gehört hat", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer
dem SPIEGEL. Das Ganze war ein Missverständnis - so die Lesart in
der amerikanischen Regierungszentrale.
Spicers Beschwichtigung ist ein Hinweis darauf, dass das Weisse Haus
das Treffen mit Merkel ungerne als missglücktes Kennenlernen
stehen lassen will. Auch im eigenen Land war Trump mit seinem
Verhalten beim Besuch der Kanzlerin massiv kritisiert worden. "Absolut
unverschämt", nannte "New York Times"-Kolumnist Roger Cohen das
Agieren des US-Präsidenten. "Er hat sich lächerlich gemacht",
so "NBC"-Moderator Joe Scarborough, der für seinen an sich guten
Draht zu Trump bekannt ist. Auch viele andere Berichte betonten die
vermeintliche kalte Atmosphäre der Begegnung und rüffelten
den Präsidenten für seinen Umgang gegenüber der Kanzlerin.