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www.rhetorik.ch aktuell: (25. Dez, 2016)

Neue Medien verlangen bessere Medienkompetenz

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Ein Slate Artikel "Wie man Mittelschülern beibringt, Falschnachrichten zu entdecken", berichtet von Lehrerfahrungen von Mittelschullehrern, die versuchen den Jugendlichen beizubringen, wie man Falschnachrichten, Werbung oder Propaganda in den Medien entdecken kann. Oft werden Schüler von Äusserlichkeiten beeindruckt. Eine professionell gemachte Seite zum Beispiel gibt den Eindruck, dass der Inhalt verlässlich ist. Der Inhalt wird als seriös taxiert, obwohl es nicht so ist.

Obwohl die heutige Jugend "Digitale Eingeborerne" sind, die mit modernen Medien aufgewachsen sind, hat sich herausgestellt, dass die Meisten unfähig sind, Tatsache und Fiktion auseinanderzuhalten.

Diese Aussage schliesst nicht aus, dass die Situation bei Erwachsenen besser ist. Tatsächlich kann man vermuten, dass es bei älteren Semestern, von Medienpädagogen nicht untersuchten Gruppen, noch viel schlimmer um die Medienkompetenz bestellt sein könnte.
Lehrpädagogen fassen die Medienkompetenz als "mangelhaft" zusammen: Ein Bericht [PDF]. Sam Wineburg einer der Autoren meint

Wir leben in einer Welt, wo die Bibliothek mit einem G beginnt.

Die Leute glauben, was auf einer Google Suche zuerst auftaucht. Und es sind nicht nur Jugendliche, die Mühe haben, Quellen nachzuschauen oder Nachrichten zu hinterfragen. Wir alle sind oft überfordert. Und das hat Folgen. Wineburg:

Verlässliche Information ist für das Funktionieren einer Demokratie so wichtig wie saubere Luft oder sauberes Wasser wichtig sind für die Gesundheit.

Viel geredet wird heutzutage über die Rolle der vierten Gewalt ("öffentlichen Medien) oder vom Einfluss der Sozialen Medien (wie Youtube, Twitter, Facebook), die oft auch von Filterblasen (algorithmisch auf Person modifizierte Seiten) regiert werden. Neu dazu gekommen ist auch die Fünfte Gewalt (womit Enthüllungsplatformen wie Wikileaks gemeint sind). Vor allem nach den Wahlen in den USA hat man sich mehr für diese neuen Medienkräfte interessiert.

Soziale Medien vor allem sind heute oft die Nachrichtenquelle des modernen Menschen und dort ist es oft noch schwierig, die Weizen vom Spreu zu trennen. [P.S. Ist dieser soeben geschriebene Satz auch wirklich wahr? Oder ist das eine Meinung, die von traditionellen Medien verbreitet wird, um den Einfluss der sozialen Medien zu schmälern? Es ist kompliziert geworden. ]

Medienkompetenz verlangt, verschiedene und benannte Quellen zu finden, sowie auch die Motivation einer Nachricht zu sehen, oder mögliche Verbindungen zu Interessengruppen zu sehen. Um Propaganda oder Werbeinteressen zu entdecken, ist es auch wichtig, dass man im klaren ist, was heute technisch an Manipulationen möglich ist, nicht nur bei Text, Bild oder Video, sondern auch an Filter und Suchtechnik. Vor 50 Jahren war es einfach. Man ging in die Bibliothek und suchte sich die Information in verlässlichen Quellen. Die News kamen von der Zeitung. Wer heute auf dem Internet sucht, kriegt oft unterschiedliche Antworten: das Suchresultat kann etwa vom Ort oder vom Profil des Besuchers abhängen, das die Webseite vom Suchenden gemacht hat, oder wie der Mensch in den sozialen Medien vernetzt ist. Verschiedene Leute kriegen heute oft verschiedene Antworten. Die Objektivität verschwindet. Nicht nur die Kantischüler, wir alle sind gefordert.

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