Ein Beispiel wo man sehen kann, wie Kritik und ein Boykottaufruf
auch kontraproduktiv sein kann:
Blick:
Das Broadway-Musical "Hamilton" hat in nur einer Woche 3.3 Millionen
Franken eingespielt - ein neuer Rekord! Die Story handelt von Alexander
Hamilton, dem ersten Finanzminister der USA. Aussergewöhnlich
ist nicht nur die mehrheitlich afroamerikanische Besetzung, sondern
auch deren Beziehung zu Donald Trump.
Die Fehde mit dem zukünftigen US-Präsidenten begann, als
sein Vize Mike Pence Mitte November das Musical besuchte, schreibt
"CNN". Der Schauspieler Brandon Dixon richtete sein Wort nach
der Vorstellung direkt an Pence - vor Publikum und laufenden Kameras:
"Wir hoffen darauf, dass die Show Sie dazu inspiriert hat, unsere
amerikanischen Werte zu wahren und für uns alle zu regieren."
Trump machte die Einlage stinksauer: Auf Twitter forderte er die
Darsteller mehrmals auf, sich bei Pence zu entschuldigen. Und: Das
Musical werde sowieso überschätzt.
Seine Unterstützer riefen zum Boykott der Show auf. Doch Trumps
Propaganda bewirkte das Gegenteil: Letzte Woche wurde mit 988 Dollar
der Rekord für das teuerste an einer US-Abendkasse gezahlte
Theaterticket gebrochen.
Das Stück ist unter anderem mit elf "Tony"-Musicalpreisen,
einem Grammy sowie dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden.