Siegerchancen Auflistung (Tagesanzeiger Artikel)
|
Ist das Rennen zwischen Trump und Clinton gelaufen? Vergleiche von
Umfragewerten
mit der Vergangenheit mögen das anzeigen. Die Chancen für Clinton sind grob 10 zu 1.
Man muss aber auch sehen, dass ein ``Fall Trump" sehr speziell ist. Wer hätte vor einem Jahr gedacht,
dass Trump nominiert wird.
Hier ist der Artikel:
Tagi:
Jetzt treffen die ersten Umfragen aus den USA ein, die nach Donald
Trumps Videoskandal und nach der zweiten TV-Debatte entstanden
sind. Und es sieht nicht gut aus für den republikanischen
Präsidentschaftskandidaten. In den nationalen Umfragen liegt
er deutlich zurück. Clintons Vorsprung nähert sich dem
zweistelligen Prozentbereich. Ist das Rennen vier Wochen vor den Wahlen
gelaufen? Ja, sagt die Statistik.
Es mag von aussen zwar so aussehen, als ob im aktuellen Wahlkampf gerade
das totale Chaos ausgebrochen ist. Trump schlägt verbal wieder
wild um sich. Beleidigt Freund und Feind. Aber eigentlich ist dieser
Wahlkampf ziemlich langweilig. Clinton führt seit Monaten. Es
gab zwar vereinzelt Umfragen, die Trump knapp vorne gesehen haben. Die
Mehrheit ergab aber stets einen soliden Vorsprung für Clinton. Wie
folgende Grafik zeigt, die Resultate verschiedener Umfragen zusammenfasst:
Eine statistische Auswertung hat zudem ergeben, dass heute bei US-Wahlen
extreme Schwankungen im Verlauf der Kampagne praktisch ausgeschlossen
sind. Sam Wang, Professor an der Universität Princeton, hat alle
Präsidentschaftsrennen seit den 1950er Jahren ausgewertet. Er konnte
klar aufzeigen, dass Überraschungen oder abrupte Veränderungen
im Kampagnenverlauf selten geworden sind. Die Umfragewerte sind heute
viel stabiler als noch vor einigen Jahrzehnten.
US-Präsidentschaftsrennen verlaufen seit Mitte der 1990er-Jahre so
gleichmässig, weil die meisten Wähler politisch vorgefasste
Meinungen haben und sich von der Gegenseite kaum mehr beeinflussen lassen,
schreibt Wang. Wenn Clinton also über die gesamte Kampagne konstant
vor Trump liegt, wird sie das ziemlich sicher auch am Wahltag. Deshalb
ergeben derzeit die wichtigsten Prognosenmodelle eine Siegchance von
Clinton im Bereich zwischen 80 und 90 Prozent.
Der Vergleich mit den letzten drei Präsidentschaftswahlen zeigt
zudem, dass ein Vorsprung von gegen 10 Prozent vier Wochen vor den Wahlen
eigentlich nicht mehr aufzuholen ist. Weder 2004 noch 2008, noch 2012 war
die Differenz zwischen den Kandidaten überhaupt jemals im Verlauf
des Wahlkampfs so gross.
|