Die peinliche Videogeschichte verniedlichte der "Angeklagte" als
"Umkleidegespräch" und griff die Konkurrentin umgehend frontal
an. Er forderte Haft für ihren fahrlässigen Umgang mit den
dienstlichen E-Mails. Wiederum versuchte Clinton zuerst die Angriffe weg
zulächeln. Doch verging ihr in diesem Duell bald das Lachen. Ihre
Konter blieben leider zu oft im Allgemeinen: "Alles was Trump sagt,
stimmt nicht". Ihre "Wir"-Kernbotschaft weiderholte sie geschickt:
"Ich einige die USA". Die Vorwürfe mit den E - Mails gestand sie
offen ein. Trump anderseits wich bei den Fragen vielfach aus.
Möglicherweise holte Trump bei seinen Fans mit seiner offensiven
Haltung erneut Punkte. Doch erntete wohl - bei einem Unentschieden -
- Clinton mehr Punkte. Trump wirkte nach wie vor
angeschlagen. Die grösste Hypothek für ihn sind jene
republikanischen Politiker, die sich seit der Videogeschichte gegen
ihn stellen und ihn sogar zum Rücktritt mahnen. Diese Gegner in
den eigenen Reihen könnten einen gefährlichen Dominoeffekt
in der Öffentlichkeit auslösen. Dann wäre dies für
Trump schon vor der Wahl das Knock-Out. Weshalb nach der Wahl viele
Kommentatoren Trump als Sieger sahen: Trumps Trümpfe: - Er
holte vier Sex-Opfer von Bill Clinton ins Publikum. - Trump gelang es,
Clinton in die Defensive zu drängen.
Am Anfang verweigerten beide den Handschlag. Dies symbolisierte die
ernsthafte Zerwürfnis.
Die sexistischen Aeusserungen dominerten den Themenkatalog.
BiLL Clinton im Hintergrund wirkte angespannt, als Trump seine
"sexuellen Uebergriffe" thematisierte.
Am Anfang fiel auf, dass sich Trump enorm zusammennahm. Seine übliche
hektische Gestik fehlte völlig. Wahrscheinlich wurde er für
dieses Duell gezielter vorbereitet. Der Ton war aber auf beiden
Seiten giftiger, aggressiver. Sie warfen sich gegenseitig "Lügner"
und moralisches Versagen an den Kopf. Es gilt zu bedenken. Bei jeder
Schlammschlacht besudeln sich immer beide Seiten.
Hillary Clinton war weniger souverän als im ersten Duell. Das
Verhalten wirkte aber auch weniger einstudiert. Sie scheute in diesem
Duell den Nahkampf nicht.
Erst am Schluss hatte das Duell noch eine versöhnliche Note.
Die letzte Frage, ob die Kandidaten am jeweils anderen doch noch
etwas Positives sehen, war überraschend. Trump lobte Clintons
Kämpferherz, Clinton Trumps Kinder.
Körpersprache analysten
10. Oktober:
In der Washingtonpost
wird die Körpersprache analysiert: Trump tiegerte herum, während Clinton
sich setzte.
11. Oktober: Ein Musik version
(kommentiert auf Watson:
Vor der Debatte
[Nachtrag: Die Debatte wird auf Youtube von 1.2 Millionen
verfolgt.]
Das zweite TV Duel zwischen Trump und Clinton
wird im Townhall Format gemacht.
Wie wird Trump reagieren? Das beste wäre vielleicht
vielleicht mit einer Gegenfrage:
"Seien Sie mal ehrlich. Haben Sie in
ihrem Leben auch schon mal was Dummes gesagt? Wären Sie
froh, wenn jemand illegal dieses Gespräch aufgezeichnet
hat und nun den Medien zuspielt."
Für Clinton wird es vielleicht besser sein, das Thema
beiseite zu lassen und bei Sachfragen zu bleiben.
Das Pussy Video schadet Trump automatisch schon genug.
Das Thema wird sicher aufkommen und
der Schlagabtausch heute wird auch wichtig sein. Man ist
gespannt.