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www.rhetorik.ch aktuell: (08. Okt, 2016)

Pussy Video: Knock-Out für Trump?

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die Washingtonpost veröffentlichte ein Video aus dem Jahre 2005, in dem Donald Trump sich in einem Bus vulgär über Frauen äussert. Wie sehr ihm das schadet wird sich noch zeigen müssen. Jedenfalls muss es auch für ihn jetzt peinlich sein, denn er entschuldigte sich. Ist es gar ein Knock-Out? CNN meint, dass es schon ein Cliché ist, wie Trump Sachen unbeschadet übersteht, die jeden anderen Politiker zerstört hätte. Washington Post. Ryan hat schon ein Event mit Trump abgesagt. Das Video ist auf Youtube. Auch ein Rückschlag für Clinton: Wiki-Leaks hat 50'000 Emails von Clintons Wahlkampfmanager John Podesta veröffentlicht. Nachtrag: Am Ende des Tages sieht die Sache immer schlimmer aus: etwa 40 Republikanische Politiker haben sich seither von Trump distanziert Quelle.
Nachtrag: Billy Bush, der das Skandalvideo an die Öffentlichkeit brachte, ist von NBC suspendiert worden.
Spiegel:
Ich möchte Sie warnen", sagt der TV-Moderator und blickt ernst in die Kamera. "Was Sie gleich hören werden, sind äusserst vulgäre und verletzende Ausdrücke. Schlimm genug, dass man das sagen muss bei einer Geschichte über einen Mann, der sich um das höchste Amt im Staat bewirbt." Dann wird - wohl zum zigtausendsten Mal an diesem Abend in Amerika - das Video ausgestrahlt, dessen Tonspur ein politisches Beben ausgelöst hat. Der verstörende Inhalt: Donald Trump sitzt 2005 in einem Bus, der im Auftrag für die Unterhaltungsshow "Access Hollywood" unterwegs ist. Er unterhält sich mit dem Moderator Billy Bush. Zu sehen ist nur der Bus von aussen, zu hören ist aber, was die Insassen an Bord miteinander reden. Das Gespräch dreht sich um eine verheiratete Frau, mit der Trump offenbar Geschlechtsverkehr haben wollte. Trump sagt unter anderem: "Ich hab versucht, sie zu vögeln. Sie war verheiratet. Ich bin wie verrückt auf sie los, aber es klappte nicht. Und sie war verheiratet. Dann hab ich sie wieder gesehen, sie hat diese grossen künstlichen T****n und so." Trump weiter: "Weisst du, ich stehe automatisch auf schöne Frauen - ich küsse sie einfach. Es ist wie bei einem Magneten. Ich küsse sie. Ich warte nicht ab." Wenn man berühmt sei, erklärt Trump, dann sei das kein Problem. "Wenn du ein Star bist, dann lassen sie dich. Du kannst alles machen. Ihnen in die F**** fassen. Alles." Die Männer lachen. Am Freitagnachmittag wurde der Videomitschnitt von der "Washington Post" publik gemacht, seitdem gibt es kaum ein anderes Thema mehr. Innerhalb weniger Stunden entfaltete der Drei-Minuten-Clip eine Wucht wie bislang kein anderer Skandal des 70-Jährigen. Die Nähe zum Wahltag, der Inhalt des Videos, Trumps lange sexistische Geschichte, die Emotionen rund um seine Kandidatur, die Krise des Konservatismus - all das scheint in diesem Moment auf für Trump gefährliche Weise zusammenzuwachsen. Trump selbst äusserte sich in einer kurzen Videostellungnahme um Mitternacht. Er entschuldigte sich. Jeder, der ihn kenne, wisse, dass diese Sätze nicht zu ihm passten, sagte er. Dann nannte er die Aufnahmen von 2005 eine "Ablenkung" von den wirklich wichtigen Themen des Wahlkampfs - und drohte, in den kommenden Tagen auch die Affären von Bill Clinton zu thematisieren. "Wir sehen uns bei der Debatte", rief er am Ende in die Kamera, in Anspielung auf das am Sonntag anstehende zweite TV-Duell. Diesen Vorfall aber, so scheint es, wird ihm so schnell kaum jemand durch gehen lassen. Ob Nachrichtensendungen, Zeitungen, oder Politiker aller Parteien - der Tenor der Bewertung ist einhellig: Die Sätze Trumps sind indiskutabel. Er verharmlost sexuelle Übergriffe auf Frauen nicht nur. Er prahlt damit. Hillary Clinton, die Demokratin, reagierte sofort. "Das ist fürchterlich", hiess es in einem Tweet von ihrem Account, "wir dürfen nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird."
20 Min:
Die "Washington Post" veröffentlichte am Freitag eine Aufnahme aus dem Jahr 2005, in der der Geschäftsmann einem Fernsehmoderator mit überdeutlichen Worten beschreibt, wie er versuchte, eine verheiratete Frau zu verführen. Er fühle sich "automatisch" zu schönen Frauen hingezogen, sagte er im Video. "Ich fange einfach an, sie zu küssen...Ich warte nicht einmal..." Brüstet er sich damit, wie er seine Bekanntheit ausnutzt, um Frauen zu küssen und unsittlich zu berühren. "Und wenn Du ein Star bist, dann lassen sie Dich das auch tun. Du kannst alles machen ... Du kannst sie überall anfassen", sagte er in dem Video, das nach Angaben der Zeitung 2005 vor einem Auftritt Trumps in der Fernsehserie "Access Hollywood" entstanden ist. Trump machte zudem krasse Bemerkungen über die Brustimplantate einer Frau, bei der er mit seinen Annäherungsversuchen gescheitert war. Das sind noch nicht die vulgärsten Aussagen von Trump, wie das Video zeigt. Das Gespräch, das Trump als blosses Umkleidekabine-Geplapper unter Männern abtut. Der Republikaner selber sprach zunächst in einer schriftlichen Erklärung von Äusserungen, wie sie Männer in Umkleideräumen machten. "Das war ein Scherz in der Umkleidekabine, ein privates Gespräch, das vor vielen Jahren stattfand. Bill Clinton hat mir auf dem Golfplatz viel Schlimmeres erzählt (...). Ich entschuldige mich, falls jemand beleidigt war." Ein paar Stunden später hat er sich am TV zu Wort gemeldet."Ich habs gesagt, es war falsch, ich entschuldige mich dafür", so Trump. "Ich verspreche morgen einen besseren Mann zu sein und dass ich Sie nie im Stich lassen werde." Trumps demokratische Rivalin Hillary Clinton nannte Trumps Bemerkungen im Video "schrecklich". "Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird", sagte Clinton. Politische Analysten erklärten in ersten Kommentaren, dass die Enthüllung Trump möglicherweise als Kandidaten erledigen werde.
Blick:
Er fühle sich "automatisch" zu schönen Frauen hingezogen, sagt Trump im Video. Und so sieht seine Masche aus: "Ich fange einfach an, sie zu küssen. Ich warte nicht einmal. Und wenn du ein Star bist, dann lassen sie es zu." Und weiter: "Berühre ihre Vagina. Du kannst alles machen." "Ich habe versucht, sie zu f*****. Sie war verheiratet", ist eine weitere, vulgäre Aussage. Im Video spricht er über eine Frau namens Nancy. Im selben Jahr der Aufzeichnung heiratete Trump seine Ehefrau Melania. Trump und der Moderator sind auf dem Weg zu einer TV-Aufzeichnung. Die Moderatorin der Show hat es ihm offensichtlich angetan. "Oh, schöne Beine", urteilt Trump. "Ich nehme lieber noch ein paar Tic Tacs, für den Fall dass ich sie küssen werde." Trump: "Bill Clinton hat schlimmere Dinge gesagt" Der Republikaner selber sprach in einer schriftlichen Erklärung von Äusserungen, wie sie Männer in Umkleideräumen machten. "Bill Clinton hat auf dem Golfplatz viel schlimmere Dinge gesagt als ich. Ich entschuldige mich, wenn ich jemanden beleidigt habe." Politische Analysten erklärten in ersten Kommentaren, dass die Enthüllung Trump möglicherweise als Kandidaten erledigen werde. Paul Ryan, als Sprecher des Repräsentantenhauses der ranghöchste gewählte Politiker seiner Partei, sagte, ihm sei übel von den Bemerkungen. Trump werde einen geplanten gemeinsamen Wahlkampftermin mit ihm nicht wahrnehmen. Reince Priebus, der Vorsitzende des Parteigremiums Republican National Committee und damit Parteichef der Republikaner, sagte, über keine Frau sollte jemals mit solchen Worten gesprochen werden. Rivalin Hillary Clinton (68) nannte Trumps Bemerkungen im Video "schrecklich": "Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Mann Präsident wird." Die beiden Präsidentschaftskandidaten kommen in der Nacht zum Montag zu ihrem zweiten TV-Duell zusammen. In der ersten Debatte hatte Clinton ihrem Rivalen sexistische Äusserungen vorgeworfen.
Auf Slate wird erklärt, dass das "Das Pack sie bei der Pussy" Video schlimm für Trump sein könnte.

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