Etwas mehr Drama um Trump.
Corey Lewandowski,
der Wahlkampfmanager von Trump, ist gefeuert worden.
Der Grund: die tankenden Umfragewerte:
Spiegel:
Die anhaltende Kritik an seinem Auftreten macht offenbar doch Eindruck
auf Donald Trump: Der republikanische Präsidentschaftsbewerber hat
am Montag seinen Wahlkampfchef Corey Lewandowski gefeuert. Lewandowski
arbeite nicht mehr für die Kampagne, teilte Trumps Sprecherin mit.
(...)
Mit dem Schritt versucht Trump auch, seinen Gegnern den Eindruck
zu vermitteln, er wolle die Weichen für den Hauptwahlkampf
grundsätzlich neu stellen. Zuletzt hatten Parteifreunde ihn massiv
für seine Reaktion auf das Massaker von Orlando kritisiert. Auch
seine Äusserungen in Richtung eines mexikanischstämmigen
Richters waren bei den Republikanern auf Entsetzen gestossen.
Die Irritation über Trump ist bei den Republikanern inzwischen so
gross, dass manche in der Partei sogar wieder damit liebäugeln,
den 70-Jährigen auf dem Parteitag im Juli durch eine Änderung
der Delegiertenregeln noch zu verhindern.
Für Panik unter Republikanern sorgen nicht zuletzt die jüngsten
Umfragen. Sämtliche aktuelle Erhebungen sehen Trump deutlich hinter
der Demokratin Hillary Clinton. 70 Prozent der Amerikaner haben inzwischen
ein negatives Bild vom New Yorker Milliardär - der höchste
je gemessene Wert für ihn. In manchen Wählergruppen - etwa
den Afroamerikanern und Latinos - scheint er praktisch nicht mehr
verankert zu sein. Zweidrittel der Wähler halten Trump für
nicht vorbereitet, um ins Weisse Haus zu ziehen. Clinton vs. Trump -
Wer liegt in den Umfragen vorn?
Trump steckt seit Wochen in einem Dilemma. Seine Strategie aus
dem Vorwahlkampf, mit spektakulären und teils irrationalen
Vorschlägen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und so seine
Gegner vor sich her zu treiben, scheint im Rennen gegen Hillary Clinton
nicht zu funktionieren.
Doch ein Imagewechsel ist schwierig. Mit moderateren Positionen und
einem braveren Auftreten könnte er Wähler der Mitte anziehen,
sein Rückhalt unter seinen Fans würde aber womöglich
bröckeln. Dass er nun Lewandowski feuerte, ist ein Zeichen
dafür, dass er zumindest teilweise den Charakter seiner Kampagne
ändern möchte. Der bisherige Wahlkampfchef stand eindeutig
für einen rustikalen Kurs. Auf einer Tafel in seinem Büro stand
seit Beginn der Kampagne das Motto geschrieben: "Lasst Trump Trump sein."