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Das Tagebuch von Anne Frank gibt wegen Copyright
Ansprüchen zu reden. Das Original aus dem Jahre 1947
in Holländischer Sprache
ist veröffentlicht. Nun gibt es Streit:
FAZ. Obwohl die Schutzfrist 70 Jahre nach dem Tod von Anne Frank ausgelaufen ist:
Das Buch ist leicht auf dem Internet auch in anderen Sprachen, wie etwa
in Deutsch oder Englisch zu finden.
Der jetzige Kampf um die Verlängerung der Copyrightfrist wird ohne
Zweifel die elektronische Buchverbreitung nur noch beschleunigen.
Hier [PDF] ist
etwa eine in den USA ziemlich verbreitete Version, die unter
Fair use und zu Lehrzwecken verbreitet wird.
Das heisst, dass sie nicht verkauft werden kann.
Das Anne Frank Buch ist aber gerade wegen Copyrightansprüchen noch nicht auf
der Gutenberg Bibliothek zu haben.
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Hier ist etwa der erste Eintrag des Tagebuches einer verbreiteten
e-Buch Version in Deutscher Übersetzung.
12. Juni 1942 Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, wie ich
es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine
grosse Stütze sein. 28. September 1942 (Nachtrag) Ich habe bis
jetzt eine grosse Stütze an dir gehabt. Auch an Kitty, der ich
jetzt regelmässig schreibe. Diese Art, Tagebuch zu schreiben, finde
ich viel schöner, und ich kann die Stunde fast nicht abwarten, wenn
ich Zeit habe, in dich zu schreiben. Ich bin, oh, so froh, dass ich dich
mitgenommen habe! Sonntag, 14. Juni 1942 Ich werde mit dem Augenblick
beginnen, als ich dich bekommen habe, das heisst, als ich dich auf meinem
Geburtstagstisch liegen gesehen habe (denn das Kaufen, bei dem ich auch
dabei gewesen bin, zählt nicht). Am Freitag, dem 12. Juni, war ich
schon um sechs Uhr wach, und das ist sehr begreiflich, da ich Geburtstag
hatte. Aber um sechs Uhr durfte ich noch nicht aufstehen, also musste ich
meine Neugier noch bis Viertel vor sieben bezwingen. Dann ging es nicht
länger. Ich lief ins Esszimmer, wo ich von Moortje, unserer Katze,
mit Purzelbäumen begrüsst wurde. Kurz nach sieben ging ich zu
Papa und Mama und dann ins Wohnzimmer, um meine Geschenke auszupacken. An
erster Stelle warst du es, die ich zu sehen bekam und was wahrscheinlich
eines von meinen schönsten Geschenken ist. Dann ein Strauss Rosen,
eine Topfpflanze und zwei Pfingstrosen. Von Papa und Mama habe ich eine
blaue Bluse bekommen, ein Gesellschaftsspiel, eine Flasche Traubensaft,
der ein bisschen nach Wein schmeckt (Wein wird ja aus Trauben gemacht),
ein Puzzle, Creme, Geld und einen Gutschein für zwei
Bücher. Dann bekam ich noch ein Buch, "Camera Obscura", aber das hat
Margot schon, darum habe ich es getauscht, selbst gebackene Plätzchen
(von mir gebacken, natürlich, denn im Plätzchenbacken bin
ich zur Zeit stark), viele Süssigkeiten und eine Erdbeertorte von
Mutter. Auch einen Brief von Omi, ganz pünktlich, aber das ist
natürlich Zufall. Dann kam Hanneli, um mich abzuholen, und wir
gingen zur Schule. In der Pause bewirtete ich Lehrer und Schüler
mit Butterkeksen, dann ging es wieder an die Arbeit.
Ich kam erst um fünf Uhr nach Hause, weil ich zum Turnen gegangen war
(obwohl ich nie mitmachen darf, da ich mir leicht Arme und Beine ausrenke)
und für meine Klassenkameraden Volleyball als Geburtstagsspiel
ausgesucht habe. Sanne Ledermann war schon da. Ilse
Wagner, Hanneli Goslar und Jacqueline van Maarsen habe ich mitgebracht,
die sind bei mir in der Klasse. Hanneli und Sanne waren früher
meine besten Freundinnen, und wer uns zusammen sah, sagte immer: "Da
laufen Anne, Hanne und Sanne." Jacqueline van Maarsen habe ich erst
auf dem Jüdischen Lyzeum kennen gelernt, sie ist jetzt meine beste
Freundin. Ilse ist Hanneils beste Freundin, und Sanne geht in eine andere
Schule und hat dort ihre Freundinnen.
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Nach EU-Recht läuft die Schutzfrist beim Urheberrecht jeweils am 1.
Januar nach dem 70. Todestag eines Autors aus. Der Anne Frank Fonds
im schweizerischen Basel, der die Rechte an dem Tagebuch hält,
hatte allerdings vorab im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP
mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte #Das Tagebuch der Anne Frank"
ohne Erlaubnis veröffentlicht werden.
Nach Ansicht des Fonds, der von Annes Vater Otto Frank
gegründet wurde, handelt es sich bei dem Tagebuch um ein posthum
veröffentlichtes Werk, bei dem eine 50-jährige Schutzfrist vom
Zeitpunkt der Veröffentlichung an gelte. Da der vollständige
Text erst 1986 veröffentlicht worden sei, sei er noch bis 2037
urheberrechtlich geschützt.
Bei diesem Text, diesem Zeugnis und was es darstellt, habe ich weiter
die Überzeugung, dass es keinen anderen Kampf zu führen gilt,
als den seiner Befreiung", rechtfertigte der Informationswissenschaftler
Olivier Ertzscheid von der Universität Nantes in einem Vorwort die
Veröffentlichung in seinem Blog. Es sei eine Würdigung dieses
wichtigen Werkes, es ohne Beschränkungen zugänglich zu machen.
Auch die grüne Abgeordnete Isabelle Attard veröffentlichte
das Tagebuch in ihrem Blog. "Es lebe das Tagebuch der Anne Frank,
es lebe die Urheberrechtsfreiheit", schrieb sie dazu,
Die von Deutschland in die Niederlande ausgewanderte jüdische Familie
Frank hatte sich seit 1942 in Amsterdam in einem Versteck aufgehalten,
um den deutschen Besatzern zu entkommen. Während dieser Zeit bis zu
ihrer Deportation schrieb die jugendliche Anne ihr Tagebuch, das nach dem
Krieg entdeckt wurde. Ihr Vater Otto Frank, der Auschwitz überlebte
und erst 1980 starb, veröffentlichte 1947 die Aufzeichnungen seiner
Tochter, von denen er allerdings einige Seiten zerstörte.
Das Tagebuch wurde inzwischen in 70 Sprachen übersetzt und mehr
als 30 Millionen Mal verkauft.
Spiegel:
Der Informationswissenschaftler Olivier Ertzscheid von der
Universität Nantes und die französische Grünen-Abgeordnete
Isabelle Attard haben das "Tagebuch der Anne Frank" über ihre
Internetseiten abrufbar gemacht. Sie stellten das Werk am Freitag
im niederländischen Original ins Netz. Dabei verwiesen sie
darauf, dass die Schutzfrist 70 Jahre nach dem Tod von Anne Frank im
NS-Konzentrationslager Bergen-Belsen ausgelaufen sei.
"Bei diesem Text, diesem Zeugnis und was es darstellt (...) habe ich
weiter die Überzeugung, dass es keinen anderen Kampf zu führen
gilt als den seiner Befreiung", rechtfertigte der Dozent Ertzscheid in
einem Vorwort die Publikation in seinem Blog. Es sei eine Würdigung
dieses wichtigen Werkes, es ohne Beschränkungen zugänglich
zu machen. Die Abgeordnete Attard erklärte: "Es lebe das 'Tagebuch
der Anne Frank', es lebe die Urheberrechtsfreiheit", schrieb sie dazu.
Nach EU-Recht läuft die Schutzfrist beim Urheberrecht jeweils am 1.
Januar nach dem 70. Todestag eines Autors aus. Der Anne Frank Fonds
im schweizerischen Basel, der die Rechte an dem "Tagebuch" hält,
hatte allerdings vorab im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP
mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte das "Tagebuch der Anne Frank"
ohne Erlaubnis veröffentlicht werden.
Nach Ansicht des Fonds, der von Annes Vater Otto Frank
gegründet wurde, handelt es sich bei dem "Tagebuch" um ein posthum
veröffentlichtes Werk, bei dem eine 50-jährige Schutzfrist vom
Zeitpunkt der Veröffentlichung an gelte. Da der vollständige
Text erst 1986 veröffentlicht worden sei, sei er noch bis 2037
urheberrechtlich geschützt.
Die von Deutschland in die Niederlande ausgewanderte jüdische Familie
Frank hatte sich seit 1942 in Amsterdam in einem Versteck aufgehalten,
um den deutschen Besatzern zu entkommen. Während dieser Zeit bis zu
ihrer Deportation schrieb die jugendliche Anne ihr Tagebuch, das nach dem
Krieg entdeckt wurde. Ihr Vater Otto Frank, der Auschwitz überlebte
und 1980 starb, veröffentlichte 1947 die Aufzeichnungen seiner
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