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www.rhetorik.ch aktuell: (26. Apr, 2015)

Orange Salt rebranding

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Orange hat sich auf Salz umbenannt. Die Nummer drei auf dem Schweizer Mobilfunkmarkt hat jetzt das Geheimnis um den neuen Namen gelüftet. Im Normalfall sind solche Marken Rebrandings gefährlich. Ja, die Marke kommt in die Medien, doch eine alteingessesene Marke hat viel Wert. Im Falle von Orange könnte sich der Markenwechsel gelohnt haben, hatte der Name Orange doch einen relativ schlechten Namen. Man hätte den wohl nicht geopfert, wenn man den Namen positiv gesehen hätte. In der NZZ wird ein anderer Grund angegeben: das Weiterverwenden von "Orange" wäre bald teuer geworden, weil der Name lizenziert ist:
Der Grund für die Veränderung findet sich in der Geschichte des Unternehmens. Orange Schweiz war im Jahre 2012 von France Télécom an die britische Beteiligungsgesellschaft Apax verkauft worden. Damals wurde ein fünfjähriges Lizenzabkommen unterzeichnet, um den Namen Orange weiter benützen zu können. Das Abkommen läuft Anfang 2017 aus. Der Markenwechsel fällt mit einem neuerlichen Besitzerwechsel zusammen. So gehört das Unternehmen seit kurzem dem französischen Telekomunternehmer Xavier Niel. Das Projekt wurde allerdings schon vorher gestartet, wie es weiter heisst. Der Startschuss sei bereits im Herbst 2013 erfolgt, und im Januar 2014 sei der Vorentscheid zum Markennamen getroffen worden.
20 Min

In einer Blitzaktion wurden übers Wochenende schweizweit 86 ehemalige Orange-Shops umgebaut und mit dem neuen Markennamen "Salt" versehen. Eine logistische Herausforderung, wenn man bedenkt, dass sämtliche Unterlagen, Broschüren und Werbebotschaften angepasst werden mussten. Die Handwerker, die für Salt am Wochenende im Einsatz sind, legen ihre Werkzeuge kaum aus der Hand und auch Georg Spycher, Verantwortlicher für den Umbau sämtlicher Shops hat alle Hände voll zu tun: "Bis jetzt läuft eigentlich alles so, wie wir es geplant haben. Wenn etwas nicht passt, wird es passend gemacht.", sagt Spycher. Salz ist für den menschlichen Organismus lebensnotwendig. Aus dieser Tatsache entspringt auch der Gedanke hinter dem Namen Salt. Die Geschäftsleitung des Telekomanbieters ist davon überzeugt, dass das mobile Leben in der Zukunft unverzichtbar sein wird. So unverzichtbar wie Salz.


20 Min: in einem Interview mit Ansjue, dem CEO von Salt:
Der Name Salt scheint einigermassen banal. Auch in den sozialen Medien kursierten Spötteleien wie "gesalzene Rechnung".: Die besten Innovationen sind meist sehr einfach. Der Name, der gewählt wird, darf weder besonders negative noch positive Assoziationen auslösen. Der Name wird auch nur ganz zu Beginn diskutiert.
inside-it:
Mit dem neuen Brand will das Unternehmen den Fokus auf das Wesentliche, das Essenzielle legen. "Persönlich, einfach und ehrlich", fasst CEO Johan Andsjö die neue Marke zusammen. Insgesamt seien 737 mögliche Markennamen evaluiert, sechs Konzepte erarbeitet, zwei davon weitergeführt und Salt schliessich zum Sieger gewählt worden. Dafür hätten rund tausend in- und externe Mitarbeiter über 830'000 Arbeitsstunden geleistet. Diese seien übrigens mit 23'000 Litern Kaffee, Energydrinks und Cola auf Trab gehalten worden.
In der Handelszeitung meinte der Markenexperte, dass "Salz" zwar kurz und buendig ist, doch seien die Assoziationen nicht immer gut. Die Bekanntheit bei Konsumenten muss jetzt geändert werden. Orange habe das bisher mustergünstig gemacht. Die Umstellungskosten sollen etwa 40 Millionen betragen haben. Das aber brauche noch viele Millionen. Stefan Vogler meint, dass die Leute sich aber daran schnell gewöhnen würden.

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