Die Ecopop Initiative kommt am 30. November zur
Abstimmung. Sie will eine Beschränkung der Nettozuwanderung durchsetzen.
Die meisten Parteien, Wirtschaftsleute und Politiker sind gegen die Initiative.
Sie befürchten, dass der Wirtschaftsstandort Schweiz mit einer Annahme Gefahr wäre.
Alle Parteien lehnen die Initiative ab. Der Ständerat empfielt die Ablehnung fast einstimmig
44 zu 1. Der Nationalrat mit 190 zu 3 fast einstimmig.
Die Beführworter argumentieren mehr mit Bildern (zubetonierte Schweiz, Bevölkerungsdichte).
Wir werden nächste Woche sehen, wie die Schweiz abstimmt.
Auf
dieser Seite ist eine Online Umfrage.
Von 14 Tausend Stimmen sagen 48 Prozent Ja und 52 Prozent nein.
Da kommen auch Statistiken über die Einwohnerzahlen zur Rede.
Die SRF hat ein paar Zahlen zusammengestellt:
- 122`200 Zuwanderer hätten 2013 gemäss der Vorlage in die Schweiz
ziehen dürfen. Dies ergibt sich aus der Summe der Ausgewanderten
(106'200) und dem Wachstum von 0,2 Prozent der Bevölkerung
(16'000). Tatsächlich sind 193'300 Personen eingewandert.
- 2800 Firmen sind laut Schätzungen der Konferenz kantonaler
Volkswirtschaftsdirektoren in den letzten sieben Jahren in die Schweiz
gezogen und haben 13`500 Arbeitsplätze geschaffen. Laut Experten
liegen die realen Zahlen zwei bis dreimal höher. 3139 Personen im
Bereich Gesundheits- und Veterinärwesen sind 2013 in die Schweiz
eingewandert, davon 2799 aus der EU28/EFTA. Das Gesundheitswesen
ist laut dem Spitalverband H+ darauf angewiesen, jährlich
10'000 Personen im Ausland rekrutieren zu können. 9 Millionen
Einwohner hätte die Schweiz im Jahr 2050, wenn die jährliche
Zuwanderung lediglich jeweils 0,2 Prozent der Bevölkerung betragen
würde und der Geburtenüberschuss in die Hochrechnung einbezogen
würde. Ungefähr dieselbe Zahl wird mit dem "mittleren Szenario"
des Bundesamtes für Statistik erreicht.
,li> Das Bundesamt
für Statistik (BFS) geht im "hohen" Szenario von einem
kontinuierlichen Wachstum der Bevölkerung aus. Das "mittlere"
Szenario rechnet mit einem Anstieg der Wohnbevölkerung bis
2055 auf 9 Millionen. Dieser Wert entspricht auch dem Modell der
Ecopop-Initiative (+0,2 Prozent Zuwanderung pro Jahr). Das "tiefe"
Szenario rechnet mit einem Bevölkerungsrückgang ab 2020.
Allerdings liegt die aktuelle Bevölkerungszahl bereits über
diesem Szenario. Bundesamt für Statistik 6 Senioren auf 10
Erwerbstätige Damoklesschwert demografische Entwicklung: 2010 kamen
3 Senioren auf 10 Erwerbstätige, 2060 werden es doppelt so viele
sein. Die Gegner der Initiative argumentieren, es brauche deshalb die
Zuwanderung junger Arbeitskräfte, um die Finanzierung der Sozialwerke
wie die AHV zu sichern.
- Entwicklung der erwerbstätigen Bevölkerung Bilanz der
ständigen Wohnbevölkerung und der Erwerbsbevölkerung
gemäss dem "mittleren Szenario" Bundesamt für Statistik,
2010 BIP: 10 versus 4 Prozent Um 10 Prozent ist das Schweizer
Bruttoinlandprodukt in den vergangenen sieben Jahren gestiegen. Dies
mit dem Wirtschaftswachstum "dank Zuwanderung", argumentieren vor allem
die Gegner der Initiative. Das BIP pro Kopf ist im gleichen Zeitraum
um 4 Prozent gestiegen, in den letzten Jahren stagnierte es. Die
Befürworter argumentieren deshalb, der Einzelne profitiere nicht
von der Zuwanderung.
- Bruttoinlandprodukt pro Einwohner und gesamt (die Zahlen von 2012
und 2013 sind provisorisch) Bundesamt für Statistik 4 mal die
Schweiz ist nötig, um den Ressourcenverbrauch der Schweizer zu
decken. Seit 1970 stagniert der ökologische Fussabdruck in der
Schweiz bei ungefähr fünf globalen Hektaren pro Person. Die
Biokapazität unseres Landes beträgt jedoch nur 1,2 globale
Hektaren pro Kopf. Die Gegner fordern, der Ressourcenverbrauch
des Einzelnen müsse reduziert werden, während die
Befürworter sagen, für den Umweltschutz müsse auch
das Bevölkerungswachstum gebremst werden. 45 Prozent mehr
Grenzgänger verzeichnet die Schweiz seit der vollständigen
Personenfreizügigkeit 2007. Damals pendelten 196'000 Personen
über die Grenze, heute sind es 285`000. Gegner befürchten,
dass diese Zahl nach Annahme der Initiative weiter ansteigen wird. Die
Befürworter behaupten das Gegenteil.
Hier sind Statistiken vom Bundesamt für Statistik
(
www.atlas.bfs.admin.ch.