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www.rhetorik.ch aktuell: (22. Okt, 2014)

Kaffeerahm mit Hitler

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Ein Werbegag? Provokation, um in die Medien zu kommen? Die Migros Tochter "Elsa" hat Kaffeerämli mit Hiltler Sujet verteilt. Auch Deckeli mit Benito Mussolini seien im Umlauf. Es scheint eher ein Versehen zu sein. Markenzeichen von Papierbändchen von Zigarren wurden verwendet, ohne näher begutachtet worden zu sein. Nachtrag: Dem Hersteller wurde nun gekündigt.

Blick:
Die fraglichen Kaffeerähmli wurden bei der Migros-Tochter Elsa abgefüllt. Wie ist es möglich, dass solche Sujets auf den Deckeli landen? "In diesem Fall haben die internen Kontrollen versagt und die Motive wurden ohne nähere Begutachtung für die Verpackung übernommen", sagt Migros-Sprecher Luzi Weber. Die Sujets der Kaffeerähmli wurden nicht von Elsa, sondern von der Firma Karo-Versand GmbH in Grosshöchstetten BE zusammengestellt. Mitbegründer Peter Wälchli sieht kein Problem in seiner Auswahl: "Eigentlich ging es bei diesen Kaffeerahmdeckeli nicht um Hitler und Mussolini, sondern um Cigar Bands." Das sind die mit Markenzeichen oder anderen Sujets versehenen Papierbändchen von Zigarren. "Es gibt auch Vögel und andere Tiere in der Serie" "Elsa hat jetzt wohl eine Folie aufgebraucht, die wir vor Jahren für eine Sammler-Serie produziert haben", sagt Wälchli zu Blick.ch. "Neben den besagten Sujets gibt es auch solche wie Vögel und andere Tiere in der Serie." Das Hitler-Sujet sei in einer Kiste mit 200 Kaffeerähmchen nur drei Mal drin. "Als diese Folie Ende 2012 im Rahmen der Sammler-Serie herauskam, sagte niemand etwas." Der Karo-Versand habe 4000 bis 5000 Abonnenten, die diese Sonder-Kaffeerähmchen jeweils kriegten. "Elsa füllt für uns ab, dann gehen die Kaffeerähmchen an die Sammler", sagt Wälchli. Die Auswahl der Sujets dieser Serie sei nicht gezielt erfolgt. "Ich habe einfach versucht, 30 verschiedene Cigar Bands zusamenzustellen. Wenn die Leute jetzt nichts Besseres zu tun haben, als sich mit solchen Sachen zu beschäftigen, dann ist das für mich ein Armutszeugnis." Die Migros hingegen betrachtet das Hitler-Motiv als "unverzeihliche Fehlleistung". Produkte mit solchen Motiven hätten "niemals ausgeliefert werden dürfen", sagt Sprecher Weber. "Es wurde alles unternommen, um die Produkte mit den erwähnten Motiven sofort zurückzuziehen." Die internen Kontrollen sollen "drastisch" verschärft werden. Andere Fälle von zweifelhaften Kaffeerahm-Deckeli-Sujets seien ihm nicht bekannt, sagt Weber.



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