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www.rhetorik.ch aktuell: (10. Mai, 2014)

Favela Aktion

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Auf Twitter gehen die Wogen hoch. Mit dem Hashtag "#favelagate" wettern empörte User über das Open Air Frauenfeld. Sie stören sich an der Bezeichnung "Favela", mit der die Festival-Organisatoren eine neue Aktion am Open Air anpreisen. Die Idee dahinter: Besucher können am Open Air Material kaufen, um auf dem Festival-Gelände eine eigene Hütte zu bauen. "Kreatives Ausleben, einzigartiges Erlebnis und ultimativer Spass für läppische 200 Franken", so wird für das Angebot auf der Webseite geworben. Echte Favelas haben mit Spass aber reichlich wenig zu tun. In den illegalen Siedlungen herrscht Armut und Kriminalität. Sie bilden die Elendsviertel von Grosstädten. Die Hütten sind oft aus Abfallmaterialien gebaut. So auch in Brasilien, wo dieses Jahr die Fussball-WM stattfindet - zur gleichen Zeit wie das Open Air Frauenfeld. Kein Wunder also, stösst die Wortwahl des Open Air Frauenfeld auf heftige Kritik: "Eine unsensible Wortwahl". twittert ein empörter User. Ein anderer schreibt: "Die Favela-Idee ist Schweizer Zynismus pur". Die Aktion wird als "satt, unpolitisch und blöd" bezeichnet. (...) Marcel Baur, ehemaliges Partei- und Gründungsmitglied der St. Galler Piratenpartei, kritisiert: "Diese selbstgebauten Hütten Favela zu nennen, ist einfach nur dekadent und gedankenlos." Er habe während der Diskussion auf Twitter und Facebook gemerkt, dass sich junge Festivalbesucher überhaupt nicht am Begriff Favela stören. "Für mich ist das eine verpasste Chance seitens der Veranstalter. Hier hätte man viel Aufklärungsarbeit leisten können." Die Migros als Hauptsponsor des Festivals schreibt auf Twitter: "Wir können keine Stellung dazu nehmen, sind jedoch im Gespräch mit dem Veranstalter." Diese haben sich bisher nicht zur Diskussion geäussert.

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