Neben Massenmedien tragen auch soziale Netzwerke zur Meiungsbildung bei.
Heise:
Je mehr Menschen ihre Ansichten in den Sozialen Medien austauschen,
desto mehr beeinflussen sie damit auch direkt die Meinungsbildung ihres
Landes. Und dieser Prozess folgt einer eigenen Dynamik, wie chinesische
Forscher jetzt am Beispiel Twitter untersucht haben.
Zwar ist in Deutschland der Anteil aktiver Nutzer auf Plattformen
wie Facebook, Twitter oder Google+ deutlich niedriger als in anderen
westlichen Ländern. Doch innerhalb der Nutzergemeinde gilt offenbar
ebenfalls: Neue dominante Meinungen verfestigen sich bei Twitter recht
schnell und sind dann nur schwer wieder zu verändern.
Zudem wollen viele Nutzer die anderen beeinflussen, doch einen eigenen
Meinungsumschwung geben nur wenige zu, berichten die Forscher im Fachblatt
"Chaos -Journal of Nonlinear Science". Ihre Ergebnisse könnten
Politikern oder auch Werbern erklären helfen, weshalb manche Social
Media-Kampagne fehlschlägt.
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Die Meinung für jedes der drei Themen - iPhone4, Blackberry und
iPad2 - stabilisiert sich mit der Zeit auf gleichbleibendem Niveau.
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Per Algorithmus analysierten sie diese 140-Zeichen-Texte nach
verschiedenen Schlagworten, darunter #iPhone 4", #Blackberry" und #iPad
2". Dann folgte die Analyse auf positive oder negative Meinung zu dem
jeweiligen Produkt. Auf die Zeitachse aufgetragen zeigte sich, dass die
Ansichten zu einem neuen Produkt anfangs wild schwanken, sich aber in den
ersten zehn bis 20 Stunden eine stabile vorherrschende Meinung ausbildet.
Das heisst nicht, dass keine Gegenstimmen mehr auftreten - doch
die Gewichtung pro und kontra bleibt ab dann weitgehend gleich. Bis
möglicherweise neue Informationen das Bild wieder aufmischen. Die
Stabilität hat auch damit zu tun, dass die Zahl der Tweets
zu einem Thema nach den ersten Stunden oder Tagen schnell sinkt.