China ist auf dem Mond gelandet. Die Sonde Chang'E-3 hat einen Marsrover auf den Mond gesetzt.
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Ob das Ereignis die westliche Raumfahrtmüdigkeit beenden wird, ist unklar. Es ist sicher kein
Sputnik Moment. Auf dem Mars sind spektakulärere Projekte im Gang.
Als dritter Nation der Erde ist China eine Mondlandung geglückt.
Das unbemannte chinesische Raumschiff "Chang'e 3" setzte am Samstag um
14.11 Uhr MEZ in der "Bucht der Regenbogen" auf. Im Kontrollzentrum in
Peking brach spontaner Jubel aus.
Wenige Minuten später klappte die Sonde auch reibungslos seine
Solarsegel aus und wurde mit Strom versorgt. Das Staatsfernsehen sprach
von einem "historischen Augenblick". Bisher haben nur die USA und die
frühere Sowjetunion Mondlandungen unternommen.
Für das ehrgeizige chinesische Raumfahrtprogramm ist die Landung
ein "grosser Schritt in der Erforschung des Weltraums", wie das
Staatsfernsehen kommentierte. Der Mondflug demonstriere die technologische
Leistungsfähigkeit der zweitgrössten Wirtschaftsnation.
Das Landemanöver klappte problemlos. In der elfminütigen
Schlussphase steuerte sich "Chang'e 3" selbst. In rund 100 Meter
Höhe schwebte das Raumschiff über der Oberfläche und suchte
sich mit seinen Sensoren eine besonders geeignete, flache Landestelle
aus. Während des Anfluges schickte die Sonde 59 Bilder von der
Oberfläche zur Erde. Die Landung klappte, ohne viel Mondstaub
aufzuwirbeln.
(...)
Der Erfolg seines bislang schwierigsten unbemannten Raumfahrtabenteuers
sei ein internationaler Prestigegewinn für China, "der bedeutende
geopolitische Auswirkungen und Vorteile hat", sagte die Expertin Joan
Johnson-Freese vom US Naval College.
"Wann immer eine Nation grössere wissenschaftliche Anstrengungen mit
einer globalen Zuschauerschaft unternimmt, geht es auch um Symbolismus
und nationales Prestige", sagte der Raumfahrt- und China-Experte Dean
Cheng von der US-Denkfabrik Heritage Foundation in Washington.