Eine aktuelle Umfrage zeigt, was
was Deutsche besonders unter Druck setzt.
Spiegel:
Der typische deutsche Gestresste ist eine 36-jährige Frau, die in
einer Grossstadt in Süddeutschland wohnt. Ihr komfortables Zuhause
- sie hat Abitur, arbeitet und verdient gut - teilt sie sich mit ihrem
Mann und ihrem Kind. Eigentlich könnte das Leben so schön
sein, wären da nicht die hohen Ansprüche, die sie an sich
selbst stellt. Gleichzeitig fällt es ihr schwer, Kind, Karriere
und Haushalt unter einen Hut zu bringen. In ihrem Alltag steht sie
dauerhaft unter Druck.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage, für die im
Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) 1000 Deutsche zu ihrem Stresslevel
befragt wurden. Neben den Lebensumständen, die Deutsche unter Druck
setzen, lassen sich aus den Daten auch Strategien zum Stressmanagement
herauslesen:
Die meisten Deutschen (59 Prozent) lassen Stress
einfach auf sich zukommen, ein paar laufen unter Druck sogar erst zur
Höchstform auf (17 Prozent). Beide Strategien können dabei
helfen, souverän mit der Anspannung umzugehen. Wer stattdessen
versucht, Druck aus dem Weg zu gehen (17 Prozent), ist stärker
Burnout-gefährdet und berichtet besonders häufig von psychischen
Beschwerden wie Depressionen oder Angstzuständen.
Positiven Stress nutzen: Zu viel Stress belastet, das ist klar. Wohl
dosiert kann sich der Druck allerdings positiv auswirken und
Kreativität sowie Konzentration stärken. Jeder zweite
Berufstätige sagt, dass ihn die Anspannung anspornt, wenn sie nicht
zur Dauerbelastung wird.
Den Feierabend würdigen: Der Feierabend ist für mich da! Wer
diese Regel verinnerlicht, lebt gesünder und glücklicher. Bleibt
der Stresspegel auch in der Freizeit hoch, können sich Körper
und Psyche nicht genügend erholen. Die Leistung lässt nach,
das Stressempfinden steigt, und die Betroffenen geraten in einen
Teufelskreis. Laut der Umfrage gelingt es nicht einmal zwei Dritteln
der Berufstätigen, die Arbeit nach Feierabend loszulassen und
abzuschalten. Vor allem Frauen und Menschen zwischen 36 und 45 Jahren
sind in Gedanken auch in ihrer Freizeit beim Job. Jeder zweite Betroffene
beschreibt sich als ausgebrannt; überdurchschnittlich viele berichten
von psychischen Beschwerden.
Illustrationen aus Spiegel: