Aus dem
Tagi:
Lange hat Bundespräsident und Sportminister Ueli Maurer
geschwiegen. Am Wochenende hat er nun doch noch klargemacht, wer seiner
Ansicht nach für ein allfälliges Defizit bei den Olympischen
Winterspielen geradestehen müsste: der Bund. Zusätzlich
zum bereits budgetierten Verpflichtungskredit von 1 Milliarde Franken
ist Maurer bereit, dem Internationalen Olympischen Komitee (IOK) eine
unbeschränkte Defizitgarantie einzuräumen.
Der Sportminister spricht von einer "hypothetischen Frage". Denn
er ist überzeugt, dass sich die Olympischen Spiele 2022 in
Graubünden budgetkonform durchführen lassen. Das IOK verlangt
aber eine finanzielle Garantie. Der Kanton Graubünden sowie die
Austragungsorte St. Moritz und Davos sehen sich allerdings ausserstande,
eine solche abzugeben. Bleibt also der Bund.
Ueli Maurer muss für Olympia die Werbetrommel rühren.
Noch 25 Tagen bleiben den Promotoren von Graubünden
2022.
Dabei geht es auch um Geld. Denn die geplante Olympiade im Bündnerland braucht etwa
eine Milliarde. In der "SonntagsZeitung"
meinte er, dass der Bund eine Defizitgarantie nur
übernehme, wenn die Kosten eingehalten werden. Am gleichen Tag sagte
er dem "Sonntags-Blick", dass "der Bund die Defizitgarantie für
Olympia "im schlimmsten Fall" übernehmen werde. Dann nämlich,
wenn die Milliarde überschritten wird.
Das Sportdepartement präzisiert auf eine offizielle Anfrage: "Der Bund
würde ein Defizit übernehmen, aber es wird kein Defizit geben!"
Aus dem Blick:
"Der Bundesrat macht sich Sorgen um den Ruf der
Schweiz im Ausland. Wir geben jährlich 3,5 Milliarden aus, um
unsere Beziehungen mit dem Ausland zu verbessern", erinnert Maurer in
Davos. Da wäre die eine Milliarde Franken, die der Bund bereits als
Sicherungsbeitrag für die Durchführung der Spiele gesprochen
hat, doch eine sinnvolle Investition. "Eine Milliarde, das sind 1,4
Prozent unseres jährlichen Staatsbudgets."