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www.rhetorik.ch aktuell: (03. Jan, 2013)

Maurers Neujahrsansprache

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Ueli Maurers Botschaft war einfach. Der Inhalt der Ansprache lehnte sich an den Text des Bundesbriefs von 1291 an und an ein berühmtes Zitat des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy: "Frag nicht, was Dein Land für Dich machen kann, sondern was Du für Dein Land machen kannst." Dieses Zitat ist gut gewählt. Braucht doch unser Land in der heutigen nicht einfachen Zeit Leute, die zusammenstehen und sich für das Land einsetzen.

Die Ansprache

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger Das Wichtigste zuerst: Ich wünsche Ihnen für das neue Jahr von Herzen beste Gesundheit, alles erdenklich Gute und auch Glück. Ich hoffe, dass das Jahr 2013 all ihre Hoffnungen und Wünsche erfüllen wird und daneben noch zahlreiche freudige Überraschungen für Sie bereithält. Wenn wir als Gemeinschaft Schweiz zurückschauen und Ausblick halten, dann haben wir Grund zur Dankbarkeit. Unserem Land geht es gut in einer Zeit, da es vielen Ländern nicht weit von uns immer schlechter geht. Besinnen wir uns daher auf unsere Herkunft, unsere Wurzeln. Ich habe soeben wieder einmal das Bundesbriefmuseum in Schwyz besucht. Die vielen historischen Zeugen der Geschichte unseres Landes haben mich einmal mehr tief beeindruckt. Ganz besonders unser Bundesbrief aus dem Jahr 1291. Eine ehrwürdige Originalurkunde aus Pergament, 721 Jahre alt; sie stammt aus der Gründungszeit der Eidgenossenschaft. Die Kernaussage des Bundesbriefes ist zeitlos und hat unsere Gesellschaft geprägt. Zusammengefasst sagt er uns: Einer für alle, alle für Einen. Worte, die wir auch in der Kuppel des Bundeshauses finden. Oder ganz einfach ausgedrückt: Miteinander und füreinander. Das ist so etwas wie eine Erbschaft, ein Vermächtnis. Nun wissen wir, was man mit einem Erbe machen kann. Man kann es pflegen und weitergeben, oder man kann es in kurzer Zeit verprassen. Wir müssen unseren Wurzeln und Werten auch in Zukunft Sorge tragen. Die Gemeinschaft Schweiz funktioniert nur dann, wenn wir uns alle immer wieder fragen, was wir für unser Land tun können. Jeder nach seinen Möglichkeiten und Kräften. Die Gemeinschaft Schweiz kann auf Dauer nicht funktionieren, wenn wir uns nur noch fragen, was der Staat für uns tun soll. Miteinander und füreinander, das ist die Grundlage für Sicherheit und Wohlstand. Die Schweiz ist in den letzten Jahren immer wieder unter Druck gesetzt worden. Wir brauchen darum Bürgerinnen und Bürger, die zusammenstehen und sich für unser Land einsetzen. Wir werden auch in den nächsten Monaten von verschiedenen Seiten kritisiert werden. Nicht weil wir etwas schlecht gemacht, sondern weil wir vieles besser gemacht haben. Wir dürfen stolz sein auf das, was wir erreicht haben. Behalten wir die Botschaft unseres Bundesbriefes in Erinnerung und gehen wir mit Selbstvertrauen in die Zukunft. Bewahren wir miteinander unser kostbares Erbe und geben es der nächsten Generation weiter.
Medienrhetorisch hat Ueli Maurer einmal mehr überzeugt. Er hat ein Kernbotschaft, die er mit dem Bundesbrief visualisierte. Er hat frei gesprochen, war verständlich, klar, kurz mit vorbildlicher Pausentechnik. Bei seinen politischen Geschäften steht der Bundespräsident immer noch im Gegenwind. Mit den zwei gelungen Auftritten (Bundesratsphoto und Neunjahrsansprache) holte sich Ueli Maurer während dieser Tage einige Pluspunkte.

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