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www.rhetorik.ch aktuell: (15. Okt, 2012)

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Die spannenden Bilder konnten live am Fernsehen mitverfolgt werden. ORF hatte die Übertragung gebracht. Beim Absturz kam Baumgartner für längere Zeit ins Rotieren und wäre fast ohnmächtig geworden. Nach Schweizer Fernsehen soll der Spass 50 Millionen gekostet haben (Blick: 60 Millionen). Der Werbewert soll aber in die Hunderte von Millionen gehen. Der Stunt war eine gute Investition für Redbull.

20 Min:
Die offiziell bekanntgegebene Geschwindigkeit, die Felix Baumgartner bei seinem Sprung aus der Atmosphäre erreicht hat, beträgt 373 Meter pro Sekunde. Das entspricht 1342,8 Kilometer pro Stunde, respektive der 1.24-fachen Schallgeschwindigkeit.
Blick:
Er wird "furchtloser Felix" genannt, wohnt mit seiner Freundin Nicole (30) in Arbon TG am Bodensee, und ist der erste Mensch, der im freien Fall die Schallmauer durchbrochen hat: der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner. "Mir sind 20 Tonnen Last von den Schultern gefallen", erklärte Baumgartner nach seinem Sprung aus 39 Kilometer Höhe auf Servus TV. Ein Heliumballon hatte ihn in die Stratosphäre hinaufgezogen. 373 Meter pro Sekunde, 1342,8 Kilometer pro Stunde, 1,24 Mach. "Das sind unglaubliche Zahlen", schwärmte Baumgartner zwei Stunden nach den 36 500 Metern freien Falls. Aber: "Ich habe von der Schallmauer nichts gespürt!" Er habe während des über vierminütigen freien Falls ständig geredet. Es gab bis zum Absprung Prob-leme. Auch gestern wieder musste der Start verschoben werden. Und während des Aufstiegs fiel die Visierheizung aus. "Wir glaubten, wir müssen abbrechen", berichtete Baumgartner.

20 Min fragt: Wird diese Aufnahme zum ikonografischen Bild?
Schweizer Fernsehen:
Extremsportler Felix Baumgartner ist nach seinem Stratosphären-Sprung lebend und sicher gelandet. Der 43-jährige Österreicher hat in seinem minutenlangen freien Fall die Schallgeschwindigkeit überschritten, wie nachträglich bestätigt wurde. Auf rund 39 Kilometern Höhe verliess Baumgartner seine Kapsel, die zuvor ein riesiger Heliumballon in zweieinhalbstündiger Reise in die Stratosphäre gezogen hatte. Nach einem letzten Check trat er auf eine Plattform, salutierte und stürzte sich nur von einem speziellen Druckanzug geschützt in die Tiefe. Nach Auswertung erster Daten wurde offiziell bestätigt, dass der Extremsportler die Schallmaller durchbrochen hatte. Er erreichte bei seinem Fall in Richtung Erde eine Höchstgeschwindigkeit von 1342,8 Stundenkilometer. Damit war er rund 265 Stundenkilometer schneller als der Schall. Dannach bremste die dichter werdende Luft den minutenlangen freien Fall wieder ab. Früher als geplant zog er über dem Boden seinen Fallschirm und schwebte sicher zu Boden. Ob Baumgartner tatsächlich die Schallmauer durchbrochen hat, soll erst in einigen Tagen nach der genauen Auswertung aller Messwerte offiziell feststehen. Sollte er es geschafft haben, hätte Baumgartner gleich drei Rekorde aufgestellt: der höchste bemannte Ballonflug, der höchste Fallschirmsprung und das erstmalige Durchbrechen der Schallmauer. Bild Ende einer Dienstfahrt: Felix Baumgartner nach seiner sanften Fallschirmlandung in Roswell. Den Rekord des längsten freien Falls brach er allerdings nicht wie geplant. Diesen hält damit weiterhin der US-Amerikaner Joe Kittinger, der Baumgartner als Mentor zur Seite stand. Der österreichische Extremsportler hatte sich rund fünf Jahre auf seinen "Skydive" vorbereitet. Im Vorfeld wurde immer wieder betont, mit dem Projekt wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse für die Raumfahrt gewinnen zu wollen. Der Nutzen ist aber unter Experten umstritten. Die Kosten werden auf rund 50 Millionen Euro geschätzt, Sponsor Red Bull äussert sich dazu nicht offiziell. Die Werbewirkung des stundenlang in alle Welt übertragenen Spektakels wurde schon vor dem erneuten Versuch am Sonntag auf Hunderte Millionen geschäzt.
Nachtrag vom 19. Oktober, 2012 20 Min
Der Wüstenstaub von New Mexico hat sich nach der Landung des "furchtlosen Felix" inzwischen gelegt. Doch auch gut sechs Tage nach dem Rekordsprung des in Arbon TG wohnhaften Österreichers sorgt das Abenteuer noch mächtig für Wirbel - auch in der Welt der Wissenschaft. So brütet die Wissenschaft nach der Aktion des Extremsportlers über die Auswirkungen, die wahnwitzige Geschwindigkeiten und Höhen auf den menschlichen Körper haben können. Dabei könnten neue Erkenntnisse herauskommen, die zur Entwicklung verbesserter Raumfahrtanzüge, neuer Trainingsmethoden und medizinischen Behandlungsansätzen führen könnten. Beim Gedanken an Baumgartners Wagemut gerät NASA-Ingenieur Dustin Gohmert ins Schwärmen. Die Mission habe "für uns alle eine gute Grundlage" zur Verbesserung der Überlebenschancen von Astronauten, Weltraumtouristen sowie Piloten und Passagieren in extremen Höhenlagen gelegt, sagt er. Schon seit Jahrzehnten tüftelten Wissenschaftler etwa an autonomen Rettungssystemen für den Weltraum. Seit sich Joe Kittinger 1960 aus 31 Kilometern Höhe in die Tiefe stürzte, jedoch mit einem Tempo von 988 Stundenkilometern die Schallgeschwindigkeit verfehlte, gab es dazu keine nennenswerten Fortschritte zu vermelden. Mit Baumgartners Rekordsprung aus einer Höhe von etwa 39 Kilometern könnte sich das nun ändern. Dass der Extremsportler dabei mit einem viel höheren Wert als Mach 1 (Verhältnis der Fluggeschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit in der Luft) die Schallmauer durchbrach, lässt vor allem den früheren NASA-Chirurgen Jonathan Clark frohlocken. "Das war Mach 1,24, was wirklich sehr viel ist. Das ist viel höher, als wir es jemals erwartet hätten. Dadurch haben wir viel über Geschwindigkeiten und Höhen gelernt." Clark leitete das Ärzteteam um Baumgartner. Sie seien immer noch dabei, alle Daten zu analysieren, die die Sensoren von Baumgartners Körperströmen gesammelt hätten, sagt der Mediziner. Als lehrreich könnte sich auch Baumgartners Körperhaltung erweisen. So geriet der Extremsportler während des Sprungs für etwa 40 Sekunden ins Trudeln, bevor er sich wieder aufrichtete. Für Unternehmen wie Virgin Galactic, die Raumschiffe für Touristenreisen ins Weltall entwickeln, könnte sich diese Technik als hilfreich entpuppen. Denn solche Konzerne sollten ihren Kunden auch einen Notfall-Plan anbieten können.

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