Rhetorik.ch | Knill+Knill Kommunikationsberatung |
Knill.com |
---|
Aktuell Artikel | Artikel Inhaltsverzeichnis | Suche in Rhetorik.ch: |
Rhetorik.ch Artikel zum Thema: |
Quelle: Youtube
Ein vielleicht entscheidener Schlag von Reagan in der Debatte von 1984 mit
Mondale: Auf die Frage des Moderators, ob er
nicht zu alt für dieses Amt sei, meinte Reagan: Nein, auf keinen Fall, und er
würde in dieser Kampagne das Alter nicht für politische Zwecke ausnützen,
wie etwa zu sagen, dass sein Gegenüber zu jung oder zu unerfahren für dieses
Amt sei. Mondale konnte sich für diesen Schlag nicht gut vorbereiten und nur
lachen.
|
Quelle: Youtube
Ein guter Schlag von Mondale 1984: Auf die Frage von Steuererhöhungen meinte Reagan:
"Hier kommen Sie wieder mit dem Gleichen. Ich sage es nocheinmal. Ich werde keine
Steuererhöhungen machen." Mondale konterte, "Wann haben sie das letzte mal gesagt
"Hier kommen Sie wieder mit dem Gleichen". Es war als sie mit Carter debattierten.
Sie sagten, dass sie Medicare nicht kürzen würden, doch haben Sie das nachher
gemacht. Denn sie sagen "Hier kommen Sie wieder mit dem Gleichen", dann errinnern sich
die Leute daran.
|
Michael Sovern, Rechtsprofessor an der Columbia University hatte Walter Mondale
vor seiner Debatte 1984 mit Ronald Reagan gecoached.
In der
New York Times erzählt er, wie das gemacht worden ist. Er hatte Mondale schon 30 Jahre vorher kennengelernt, was die Zusammenarbeit mit ihm erleichterte. Wenn Sovern den Konkurrenten Reagan spielte, versuchte er nicht, Reagan zu imitieren. Wichtiger war, dass er die Argumente von Reagan kannte und seine Attacken spielen konnte. Zur Vorbereitung las er die Reden von Reagan und sah die Videos von früheren Debatten mit Reagan an. Er traf sich mit Mondale jeden Tag, Montags bis Freitags, um zu debattieren Sie standen an Stehpulten und ein anderer Freund von Mondale spielte den Moderator, der die Fragen stellt. Eine Video Kamera war auf Mondale fixiert und filmte die Debatte. Anschliessend wurden die Antworten am Bildschirm angeschaut und gemeinsam analysiert. | |
Eine Anekdote nannte Sovern: Mondale hatte eine Macke, die ihm bisher niemand
austreiben konnte. Wann immer er über Gesundheitspolitik gefragt wurde,
dann würde er die Geschichte erzählen, dass sein Vater seiner
Mutter nur eine kleine Versicherungssumme hinterlassen hatte. Als sie
krank wurde und das Geld aufgebraucht worden war, dann wäre sie
ohne Krankenhilfe armengenössig geworden. Michael Sovern gab folgende
Antwort: "Das ist eine rührende Geschichte, doch bin ich sicher, dass
der Sohn von Mondale hätte helfen können". Mondale war wütend,
doch er freute sich schlussendlich über die Antwort und
erzählte anderen davon. Er hat aber nie mehr diese Familengeschichte
in ein Debatten eingebracht. Mondale gewann die erste Präsidentschaftsdebatte und erreichte ein Unentschieden in der zweiten. Trotzdem verlor er die Wahl. Sovern meint, dass der Präsident bei einer Debatte immer im Nachteil ist. Der Neukömmling ist der "Underdog", der schon bei einem Unentschieden eine gute Statur macht. Sovern sieht deshalb bei der Debatte einen Sieg von Romney voraus. |
Rhetorik.ch | 1998-2012 © K-K Kommunikationsberatung | Knill.com |
---|