Es ist nicht einfach, komplexe Zusammenhänge mit wenig Strichen zu
veranschaulichen. Folgende Darstellung von Netanjahu wird sofort verstanden.
Vereinfachen ist eine Kunst. Der Inhalt darf aber nicht
verfälscht werden.
Siehe Kriegsrhetorik
oder Powells talk.
Auch können zu penetrante populistische Visualisierungen wie der
dreibeinige Stuhl oder
dem leeren Stuhl oder
Froschanalogie zwar eindrücklich
längerfristig aber kontraproduktiv sein.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat von der
internationalen Gemeinschaft eine "rote Linie" gegen das iranische
Atomprogramm verlangt. "Rote Linien führen nicht zum Krieg. Rote
Linien halten vom Krieg ab", sagte Netanjahu am Donnerstag vor der
UNO-Vollversammlung in New York. Um das zu veranschaulichen, benutzte
er das Bild einer Bombe, die zu 90 Prozent fertig gebaut ist. Mit
einem roten Filzstift zeichnete er die Linie ein, die er als notwendig
erachtet.
Dies sei der einzige Weg, um den Iran davon abzubringen, an eigene
Atombomben zu kommen. Alle Verhandlungen und Sanktionen haben aus
Sicht von Netanjahu bislang nichts gebracht. Jetzt gehe es um das
"Überleben meines Landes", sagte er.
Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen
Atomprogramms an der Atombombe zu arbeiten. Israel sieht dies als
Bedrohung seiner Existenz. Mehrfach hatten israelische Politiker deshalb
indirekt mit einem Militärschlag gegen iranische Atomanlagen gedroht.
Wegen der Drohungen gibt es an Netanjahu auch international Kritik.
(...)
Vor dem Auftritt Netanjahus hatte der palästinensische
Präsident Mahmud Abbas angekündigt, er wolle bei den
Vereinten Nationen für Palästina den Status als Staat ohne
Mitgliedschaft beantragen. Seine Ankündigung in der Vollversammlung
war eine Abschwächung seiner Initiative vom vergangenen Jahr,
als der Sicherheitsrat die Aufnahme Palästinas als Vollmitglied
ablehnte. Abbas sagte, mit verschiedenen regionalen Organisationen und
UN-Mitgliedstaaten liefen bereits "intensive Konsultationen".
Er liess aber nicht erkennen, wann genau er eine Abstimmung der
Vollversammlung beantragen werde. Die neue Initiative wolle nicht "Israel
delegitimieren, sondern einen Staat gründen, der gegründet
werden sollte: Palästina". Aus palästinensischen Kreisen
verlautete, der Antrag könnte am 29. November der Vollversammlung
vorgelegt werden.
Israel warf der Palästinenserpräsident vor, seine Landsleute
aus dem arabischen Ostteil Jerusalems zu vertreiben. "Es ist ein Feldzug
der ethnischen Säuberung gegen das palästinensische Volk,
indem man ihm seine Häuser abreisst", sagte Abbas. Israel hatte
den Ostteil Jerusalems im Sechstagekrieg 1967 erobert und später
annektiert. Die Annexion ist international aber nicht anerkannt
worden. Die Palästinenser wollen Ostjerusalem zur Hauptstadt ihres
künftigen Staates machen.
Aus dem "Bild"
John Stewart lacht über die Bildrhetorik
Brandrede bei Uno-Vollversammlung in New York "Iran Atomwaffen sind grösste
Gefahr für den Weltfrieden!"
Israels Premier Netanjahu vergleich Regime in Teheran mit al-Qaida
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte während seiner Rede vor
der Uno-Vollversammlung ein Schaubild: Es soll zeigen, dass die Welt nicht
mehr viel Zeit hat, eine iranische Atombombe zu verhindern.