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www.rhetorik.ch aktuell: (05. Sep, 2012)

Putin mit Kranichen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:

Quelle: Guardian

Quelle: Spiegel.
Die NYTimes berichtet über neue Fotos von Vladimir Putin, wie er mit dem Hängegleider Kraniche in ihr Winterhabitat begleitet. Die Operation heiss "Hoffnungsflug".

Der Artikel kommentiert, dass Putin zwar etwas zurückhaltende Unterstützung zu Hause hat, dafür aber von den Kranichen anerkannt wird. Das ist relativ leicht: Die Tiere akzeptieren einen Menschen in weissen Kleidern und einem Helm mit Schnabel als "Vaterfigur".

Das Thema wurde auch von Cartoons aufgenommen. Eines zeigt Putin mit Kartonflügeln, der zu den Störchen sagt: "Lasst uns Rollen verteilen. Ich bin das Alphatier". Ein anderer zeigt Putin, der sagt: "Ich werde euch retten". Der Storch antwortet: "Vielleicht sterbe ich lieber aus".
Der Spiegel: Putin und die Kraniche: meint "Der Kranichflüsterer aus dem Kremel:
Am Freitag will Russlands Präsident Wladimir Putin in Wladiwostok Staats- und Regierungschefs von Pazifik-Anrainerstaaten begrüssen. Für den Gipfel hat der Kreml eigens einen neuen Stadtteil für rund zwölf Milliarden Euro auf eine Insel vor die Hafenstadt betoniert. Putin wird dort Chinas Staatsoberhaupt Hu Jintao die Hand schütteln und wohl auch US-Aussenministerin Hillary Clinton, die Präsident Barack Obama vertritt.

Auf dem Weg nach Osten aber hat Putin einen Zwischenstopp am Polarkreis eingelegt, um eine Mission zu erfüllen, auf die der Präsident sich laut Bekunden des Kremls anderthalb Jahre gewissenhaft vorbereitet hat: die Rettung einer vom Aussterben bedrohten Kranich-Art.

Auf einer Wiese, 2000 Kilometer nordöstlich von Moskau, zog Putin einen weissen Overall und eine schwarze Fliegerbrille an und schwang sich in den Sitz eines Ultraleichtfliegers. Aus Lautsprechern an seinem Fluggerät erschallten die krächzenden Laute eines Kranich-Muttertiers. (...) Mascha Gessen, Journalistin und Autorin des Putin-kritischen Buchs "Der Mann ohne Gesicht" hat die Kreml-Inszenierung schon ihren Job als Chefredakteurin von "Wokrug Sweta - Um die Welt" gekostet. Das Magazin ist das russische Pendant zu "Geo" oder "National Geographic". Gessen sollte auf Drängen der Verlagsleitung einen Reporter zu Putins Kranich-Flug schicken, widersetzte sich aber und musste ihren Posten räumen.
Im Internet setzt es reichlich Spott über die PR-Aktion. In sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter machen Fotomontagen die Runde, auf denen Putin mit entblösster Brust auf einem Hai reitet. Das Amt des Präsidenten sei Putin offenbar zu langweilig, ätzt Anton Orech, Star-Kommentator des kritischen Radiosenders "Echo Moskau". Der Kreml-Chef alias Kranich-Papa solle doch am besten mit seinen neuen Schützlingen im Süden überwintern, "damit wir ihn wenigstens von September bis März nicht bei uns sehen müssen".

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