Trotz Konkurrenz aus dem Internet, ist das Fernsehen immer noch die
wichtigste Informationsquelle für die politische Meinungsbildung.
Wenn es hingegen um eigene Interessensgebiete geht, ist das Internet
für die jungen Nutzer das vorrangige Medium geworden.
Heise
vom 15. Juni:
Zur politischen Meinungsbildung, über Deutschland
und das Weltgeschehen informieren sich 14- bis 29-Jährige laut
einer Medienstudie am liebsten über das Fernsehen - vor der
Quelle Internet. Regionale Informationen holt sich diese Altersgruppe
an erster Stelle aus Zeitungen (40 Prozent), wie aus der am Donnerstag
veröffentlichten Studie "Informationsrepertoires der Deutschen"
[
PDF-Datei] des Hamburger Hans-Bredow-Instituts hervorgeht.
Wenn es hingegen um eigene Interessensgebiete geht, ist das Internet
für die jungen Nutzer als vorrangige Quelle unschlagbar (38
Prozent). Das Medieninstitut liess dafür zwischen dem 19. Mai und
3. Juli 2011 repräsentativ 1007 Menschen im Alter ab 14 Jahren
telefonisch befragen.
Über alle Altersgruppen hinweg ist das Fernsehen laut Studie das
wichtigste allgemeine Informationsmedium (30 Prozent). Es hat diese
Spitzenposition speziell auch bei Informationen über Politik,
Weltgeschehen und Deutschland inne (mehr als 40 Prozent). Ein Viertel
der Befragten informiert sich allgemein in Zeitungen, die vor Radio
(19 Prozent) und Internet (18 Prozent) liegen. Wer mehr über seine
Region wissen will, nutzt eher die Zeitung (42 Prozent) als Hörfunk
und Fernsehen (je 19 Prozent) oder das Internet (8,6 Prozent).
Pressemitteliung des
Bredow Instituts:
Das Fernsehen ist nach wie vor die wichtigste Quelle für
die politische Meinungsbildung, so das Ergebnis einer Studie
des Hans-Bredow-Instituts, die am 13. Juni 2012 in Berlin dem
Bundestagsausschuss für Kultur und Medien vorgestellt wurde. Die
Studie "Informationsrepertoires der Deutschen" basiert auf einer
bundesweiten repräsentativen Befragung von gut 1000 Personen
ab 14 Jahren. Sie untersuchte, welche Angebote aus der Sicht der
Bevölkerung für ihr eigenes Informationsverhalten am wichtigsten
sind. "Auch in den heutigen digitalen Medienumgebungen spielen die
etablierten Medien Fernsehen und Zeitung nach wie vor eine wichtige
Rolle. Das Internet ist aber mittlerweile zu einem wesentlichen Faktor
auch für die politische Meinungsbildung geworden. Auffällig
ist vor allem, dass mit Google und Facebook auch solche Angebote dazu
gehören, die selbst keine politischen Inhalte anbieten. Diskussionen
um Medienvielfalt und den Einfluss von Medien auf die Meinungsbildung
müssen daher einen medienübergreifenden Ansatz verfolgen",
so Uwe Hasebrink, Direktor des Hans-Bredow-Instituts.
Für die politische Meinungsbildung sowie für Informationen
über das Weltgeschehen und über Deutschland ist das Fernsehen
mit jeweils mehr als 40 Prozent der Nennungen das wichtigste Medium. Die
Zeitungen liegen jeweils mit rund 20 Prozent der Nennungen auf dem zweiten
Platz, es folgen das Radio und das Internet. Für Informationen
über die Region ist hingegen für 40 Prozent der Befragten die
Zeitung die wichtigste Quelle.
Bei den 14- bis 29-Jährigen ist die Bedeutung des Internets
deutlich grösser; aber auch bei ihnen ist das Fernsehen
für die politische Meinungsbildung und die Zeitung für
Informationen über die Region das meistgenannte Medium. In allen
Altersgruppen wird die "Tagesschau" am häufigsten als wichtigstes
Einzelangebot für die politische Meinungsbildung genannt;
in der Gesamtbevölkerung folgen dann Google und BILD. Bei den
Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen neben der "Tagesschau"
Online-Angebote - an sechster Stelle wird Facebook genannt - sowie
private Nachrichtenkanäle und BILD im Vordergrund.
Die Studie wurde im Rahmen des Vorhabens "Erfassung und
Darstellung der Medien- und Meinungsvielfalt in Deutschland" des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
durchgeführt. Ein ausführlicher Projektbericht ist auf der
Website des Hans-Bredow-Instituts abrufbar. Die Studie basiert auf einer
telefonischen Befragung, die Enigma GfK zwischen dem 19. Mai und 3. Juli
2011 im Auftrag des Hans-Bredow-Instituts durchgeführt hat. Insgesamt
wurden 1.007 Personen befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ
für deutschsprechende Personen im Alter ab 14 Jahren aus Haushalten
mit Telefonfestnetzanschluss in Deutschland.
Aus der Studie: