Bundesrat
Schneider-Ammanns Auftritte sind bisher unterschiedlich gewesen.
Wenn er Reden ablesen konnte, überzeugte er in der
Regel. Spontanen Auftritt vor Mikrofon aber waren zum Teil zo
schlimm, dass Giacobbo ohne Veränderung
die grotesken Aussagen in seiner Kabarettnummer übernehmen konnte.
Seine Gedanken stockten und wurden zu kompliziert formuliert.
Im Zusammenhang mit der Ernennung seinen Staatssekretäres für
Bildung, erstaunte nun auch, dass es dem Bundesrat am notwendigen
politischen Gespür fehlte. Er ging davon aus, dass heikle
Geschäfte tatsächlich vertraulich behandelt werden. Ammann
zeigte sich enttäuscht, dass sein Favorit Boutellier in den
Medien
zerzaust wurde. Der Bundesrat darf wichtige
Schlüsselposten besetzen. Mit etwas mehr Mut
und Entscheidungswille hätte er die Wahl Boutelliers im Bundesrat
durchbringen können. Er hätte abstimmen lassen müssen
und die Sache wäre bereinigt gewesen. Nachträglich hätte
es ein paar negativen Kommentare gegeben, doch wäre
derr Nachfolger gewählt gewesen.
Ammanns Unentschlossenheit führte jedoch dazu, dass sein Kandidat verheizt
wurde. (siehe
20 Min. )
Bei der endgültigen Wahl machte
Bundesrat Ammann einen zweiten gravierenden Fehler: Er gab die Namen der
anderen Kandidaten preis.
Namen werden sonst stets vertraulich behandelt und Vermutungen
der Journalisten nie nach aussen bestätigt.