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www.rhetorik.ch aktuell: (07. Feb, 2012)

Unnoetige Medienaufmerksamkeit

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Quelle Für viele unverständlich, warum dem Massenmörder eine Medienplattform im Gericht gegeben wird. Der Mörder erhob die Hände mit Handschellen zum Hitlergruss. Dies führte zur grossen Empörung in den Medien. 20 Min:
Der geständige norwegische Attentäter Anders Behring Breivik ist am Montag bei einem Gerichtstermin in Oslo erstmals öffentlich fotografiert und gefilmt worden. Norwegens grösste TV-Sender übertrugen live, wie Breivik den Gerichtssaal betrat, breit lächelnd. Im Gerichtssaal zog er ein Papier aus der Jackentasche - offenbar mit Notizen, die er für die Anhörung vorbereitet hatte. Es war der letzte Haftprüfungstermin vor Prozessbeginn. Vom 16. April an muss sich der 32-jährige Rechtsextremist für die Ermordung von 77 Menschen bei zwei Anschlägen im Juli vergangenen Jahres verantworten. Der Gerichtstermin zur Verlängerung der Untersuchungshaft war begleitet von einem grossen Medienaufgebot. Im Gericht forderte Breivik dann seine sofortige Freilassung. Das von ihm verübte Massaker mit 77 Toten sei ein "vorbeugender Angriff gegen Landesverräter" gewesen, sagte Breivik. Als Zuhörer beim Haftprüfungstermin haben sich gut hundert Angehörige von Breiviks Opfern und Überlebende seiner Anschläge angemeldet. Er war gefesselt und erhob seine Hände zu einem Gruss in Richtung Fotografen, ehe die Richterin alle weiteren Fotos und Filmaufnahmen untersagte. Der erklärtermassen an öffentlicher Aufmerksamkeit interessierte Attentäter hatte vorab sein Einverständnis für Fotos und TV-Bilder gegeben. Die Angehörigen der von Breivik getöteten oder verletzten Menschen verurteilten dieses Vorgehen. Ein Sprecher der Hinterbliebenen sagte der Nachrichtenagentur NTB dazu: "Wir sind absolut dagegen, dass er diese zusätzliche Aufmerksamkeit bekommt". In der vergangenen Woche hatten die Haftanstalt Ila und Breiviks Anwälte mitgeteilt, dass der 32-jährige Attentäter mit einem grossen ausländischen TV-Sender ein Interview noch vor Beginn des Prozesses am 16. April vereinbart habe. Dies ist nach norwegischem Recht möglich.

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