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www.rhetorik.ch aktuell: (09. Nov, 2011)

Minder-Freivogel-Heydecker

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Schaffhauser Fernsehen Aktuell vom 10. November. Schaffhauser Fernsehen Podium Ständeratswahlen 2. Runde vom 9. November, 2011 und Schaffhausen Aktuell vom 10. November, 2011.
Der Endspurt bei den SH Ständeratswahlen hat begonnen. Heute fand die letzte Diskussion mit den SH Ständeratskandidaten statt. Wahrscheinlich haben die meisten Leute bereits abgestimmt. Dennoch könnte dieser letzte Auftritt- hinsichtlich Überzeugungskraft der Kandidaten - am 9. November das Zünglein an der Waage spielen könnte, zumal es bei der gegebenen Konstellation recht schwierig ist, eine eindeutige Prognose zu machen. Christian Heydecker scheint Boden gut gemacht zu haben. Er hatte in dieser letzten Runde medienrhetorisch überzeugt. Doch fällt es Heydecker schwer, die weit über 3000 Stimmen Vorsprung des parteilosen Thomas Minder aufzuholen. Minder hatte eine grosse Fangemeinde von Bürgern, die eine Politverdrossenheit haben und für die Minder der Besen ist, der in Bern ausmisten wird. Die Stimmen Bühls, der nicht mehr angetreten ist, werden nun verteilt. Matthias Freivogel könnte als lachender Dritte das Rennen machen, weil die Bürgerlichen nicht zusammenhalten. Alles hängt nun von der SVP ab. Sie entscheidet, ob in diesem Wahlgang die Stimmen Germanns ebenfalls zum bürgerlichen Heydecker gehen. Die Diskussionsrunde wurde lebendig und locker geführt, entsprechend dem Wahlkampf, der durch die Inserate der Jungsfreisinnnigen eine zusätzliche Dynamik entwickelt hatte.
SN vom 10. November, 2011
Veranstaltungsausschreibung
Nachtrag vom 13. November, 2011: Thomas Minder zieht in den Ständerat ein: Vom Schweizer Fernsehen:
Der parteilose Thomas Minder zieht für den Kanton Schaffhausen in den Ständerat ein. Der "Vater der Abzockeriniative" setzte sich im zweiten Wahlgang gegen seine Konkurrenten Christian Heydecker (FDP) und Matthias Freivogel (SP) deutlich durch.
Aus dem "Blick"::
Der "Vater der Abzocker-Initiative" erreicht über 11750 Stimmen (nur die Gemeinde Oberhallau ist noch nicht ausgezählt). Seine Konkurrenten liegen klar zurück: Matthias Freivogel (SP) kommt auf gut 8300 Stimmen. Christian Heydecker (FDP) wird mit 7500 Stimmen Letzter.
Aus der NZZ:
In Schaffhausen, Thurgau und der Waadt wurde am Sonntag an der Urne entschieden, wer die in den Wahlen vom 23. Oktober noch nicht besetzten Sessel im Ständerat erhält. In Schaffhausen setzte sich der parteilose Thomas Minder deutlich durch.
Die erwähnte Verdrossenheit den Parteien und deren Exponenten gegenüber, scheint wiederum gross gewesen zu sein. Parteilosigkeit ist heute "sexy". Die Stimmenden wollen keine weiteren Anwälte im Parlament.

Auch das Sprichwort "Wer in einer Schlammschlacht Dreck wirft, beschmutzt sich selbst" hat sich bestätigt. In der zweiten Phase waren es die Jungfreisinnigen, die den Neuhauser Unternehmer mit Inseraten in grossen Lettern attackierten. Das war für den FDP Vertreter kontraproduktiv und mobilisierte die Minder Fans nur noch zusätzlich. Der heutige Sieger gab sich in der zweiten Phase zudem moderater und staatsmännischer und verzichtete im Gegensatz zum ersten Wahlkampf auf eine persönliche Attacke. Heydecker könnte geschadet haben, dass die Reputation der FDP derzeit generell stark angeschlagen ist. Thomas Minder vermochte sicherlich auch all jene zu mobilisieren, die sich ärgern, dass seine Initiative im Parlament offensichtlich hinausgezögert wird. Viele werden gehofft haben, dass "der neue Besen" in Bern nun endlich "ausmisten" wird. Thomas Minder muss auch viele SVP Bürger angesprochen haben, dank seiner harten Haltung den Emigranten gegenüber und er muss aber auch einige Bühl Stimmen geholt haben, der sich ebenfalls konsequent gegen Atomkraftwerke eingesetzt hatte.

Dass Matthias Freivogel als Zweiter den Zieleinlauf geschafft hat, ist erstaunlich. Medienrhetorisch hat er aufgeholt. Doch muss er zudem Stimmen von Bühl erhalten haben und es ist ihm in den letzten Wochen gelungen, alle linken Kräfte zu mobilisieren.

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