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www.rhetorik.ch aktuell: (10. Okt, 2011)

Zu den Polit Wortwolken im Wahlherbst

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Alle Parteien versuchen sich auf allen Ebenen zu profilieren. Die Stassenränder sind mit Plakaten vollgepflastert. Vor lauter Köpfen fehlt der Bevölkerung vielfach der Durchblick. Welche Partei - welcher Volksvertreter setzt sich für meine Anliegen ein? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, weil uns die Parteien mit Wortwolken einnebeln. Kernbotschaften sind kaum mehr zu erkennen.

Die SonntagsZeitung vom 9. Oktober hat dies mit auschaulichen WORTWOLKEN sehr gut dargestellt. Aus diesen Wortfetzen lässt sich immerhin ein besseres Profil der Versprechen und Kernbotschaften erkennen.

Wenn wir die Aussagen aus dieser Wortwolken destillieren, bleiben folgende Aussagen zurück:

FDP: Nach den Medienauftritten des Parteipräsidenten Pelli: CVP: Nach den Medienauftritten des Parteipräsidenten Darbellay: SVP: Nach den Medienauftritten des Parteipräsidenten Brunner: SP: Nach den Medienauftritten des Parteipräsidenten Levrat: GRUENE: Nach den Medienauftritten des Parteipräsidenten Leuenberger: Wir sind: Die GRUENLIBERALEN: BDP: Ich habe die Auftritte unzähliger Kandidaten mitverfolgt und stellte fest:

Die Kandidierenden haben eine Vorliebe für abstrakte Formulierungen: Freiheit - Zukunft - Sicherheit - Energieversorgung - Nachhaltigkeit sind als Begriffe besonders beliebt. Dieses Jahr ist der Verweis auf die Schweiz bei den meisten Parteien hoch im Kurs. In den Wortwolken dominiert das Wort für.

Kommentar: Die Parteien müssten sich in diesem Wahlkampf mit folgenden Vorwürfen auseinandersetzen:


Worte zur Wahl: Mit welchen Parolen wollen unsere Politiker das Parlament erobern? Die Sonntags Zeitung hat Hunderte von Slogans ausgewertet. Quelle: Sonntagszeitung vom 9. Oktober, 2011.
Nachtrag vom 13. Oktober, 2011 Fragen, die mir in jüngster Zeit gestellt worden sind: Ich bin nicht Politologe und möchte diese Fragen nur aus kommunikativer Sicht beurteilen. Auch bei der politischen Kommunikation gilt es bei den Parteien vier Aspekte zu betrachten:
  1. Das SENSIBILISIEREN (Welche Themen werden aufgenommen?)
  2. Das VISUALISIEREN (Lassen die Parteien Bilder sprechen?)
  3. Das MOBILISIEREN (Suchen sie Verbündete?)
  4. Das PERSONIFIZIEREN (Setzen sie die richtigen Botschafter ein?)


Zur SENSIBILISIERUNG:
Hier verweise ich mich auf mein Destillat der Themen. Die SVP nutzt Aengste und das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und setzte auf ein Thema das unter den Nägeln brennt. Die CVP setzt auf das Thema Familie Die SP auf Umverteilung Die GRUENEN auf das Energieproblem
Zur VISUALISIERUNG:
Die Visualisierung ist bei den meisten Parteien ein Schwachpunkt (ausser bei der SVP). Die Kandidaten reden zu abstrakt und wissen nicht, wie EINE Dachbotschaft mit dem passenden BILD (BEISPIEL, GESCHICHTE oder ANALOGIE) visualisiert werden kann. Wenn ein Gag zur Botschaft wird, stimmt etwas nicht.
Zur MOBILISIERUNG:
Die FDP wirkt demobilisierend. Der Alleingang wird sich rächen. Es fehlt die Vernetzung. Die Partei leidet unter der Demobiliserung der eigenen Wähler. Bei der CVP mobilisiert der Leuthard- Effekt. Bei der SP mobilisiert die Bundesrätin Sommaruga, so wie es bei der BDP mit Evelyne Widmer Schlumpf der Fall ist. Die Frage nach der vermehrten Mobilisierung der jungen Wählerinnen ist künftig neu zu bedenken.
Zur PERSONIFIZIERUNG:
Die FDP hat nur in der welschen Schweiz eine Galionsfigur (BR. Burkhalter) Bundesrat Schneider - Ammann ist kommunikativ eine Hypothek. Im Grunde genommen wäre Regierungsrätin Keller-Sutter eine Wahllokomotive Bei der CVP kommt Darbellay zwar recht gut an. Doch schadet der Partei sein Zickzackkurs und das Taktieren.

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