Nachtrag vom 6. August, 2011: "Standard and Poor" hat die USA runterbewertet:
SpiegeL:
In der Finanzwelt gibt es drei ungeschriebene Gesetze:
Die USA sind die Supermacht des Systems. Der Dollar Chart zeigen ist
die Leitwährung für den ganzen Globus. Und amerikanische
Staatsanleihen sind eine bombensichere Anlage. Zusammen bilden diese
Gesetze die Grundlage der ökonomischen Weltordnung.
Doch diese Ordnung ist ins Wanken geraten - nicht erst seit diesem
Wochenende. Dass die weltgrösste Rating-Agentur Standard & Poor's
(S&P) am Freitagabend der USA herabgestuft hat, ist für Experten aber
ein neuer, deutlicher Ausdruck einer fundamentalen Veränderung. "Die
USA waren seit über 100 Jahren der Fixstern des Finanzsystems",
sagt Hans-Peter Burghof, Wirtschaftsprofessor an der Universität
Hohenheim. "Das ist nun vorbei."
Am späten Freitagabend, nach Börsenschluss in den USA, hatte
S&P das getan, was die Agentur schon länger angedroht, aber kaum
jemand von ihr erwartet hatte : Sie senkte die Bonitätsbewertung der
USA von der Bestnote AAA um eine Stufe auf AA+. Nüchtern betrachtet
ist das kein Drama. Viele Industriestaaten haben ähnliche oder noch
schlechtere Noten. Doch für die Weltwirtschaftsmacht USA kommt die
Herabstufung einem Absturz gleich. Wirtschaftsexperte Burghof spricht
von der "Verletzung eines fast religiösen Bekenntnisses".
Die kurzfristigen Auswirkungen sind schnell benannt: "Die USA werden
höhere Zinsen auf ihre Schulden zahlen müssen", sagt Hanno Beck,
Professor an der Hochschule Pforzheim. "Das macht die Konsolidierung
der Staatsfinanzen noch schwerer." Möglicherweise werde es in den
kommenden Tagen und Wochen auch zu Turbulenzen auf den Finanzmärkten
kommen.
Quellen: