Zum Tod Albert Bachmanns
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Bachmann. Ein Foto das die Ähnlichkeit mit
Inspektor Clouseau
aus den Filmen
vom rosaroten Panther
herausstreicht.
Divisonär
Albert Bachmann hatte 1976 die Geheimarmee P-26 gegründet und
1989 nach dem Fichen Skandal aufgelöst und Divisionär
Bachmann wurde in den Ruhestand gesetzt.
Aus dem Wikipedia Artikel über die
P-26:
Die Mitglieder der P-26 waren Funker,
Sprengstoffexperten, Logistiker sowie Personen mit Spezialkenntnissen
in Propaganda- und Pressearbeit. Sie wurden in Einzel- oder
Gruppenausbildungen (mit Maske und Tarnnamen) in ihren jeweiligen
Fähigkeiten an geheimen Orten (zum Beispiel einer Bunkeranlage in
Gstaad) geschult und durch #Plausibel-Geschichten" gedeckt.
Instruktoren und Experten der P-26 und deren Vorgängerorganisationen
liessen sich von 1949 bis 1990 in einem Ausbildungszentrum des
britischen Auslandgeheimdiensts MI6 ausbilden. Diese Ausbildung
umfasste konspirative Lebensführung, Legendenbildung, Organisieren
des gewaltlosen Widerstandes, Sabotagetechniken, Trainieren des
Verhaltens bei Gefangennahme und der anschliessenden Isolation sowie das
übergreifende Training mit Helikopter, Schlauchbooten und U-Booten etc.
Während den fünfzig Jahren des Bestehens der Organisationen
wurden die Widerstandsvorbereitungen politisch breit mitgetragen und
gefördert. Unter den Mitgliedern der P-26 waren Persönlichkeiten
aller Parteien, Bundesräte, Parlamentarier, Gewerkschafts- und
Stadtpräsidenten.
Walther Bringolf (1895-1981), SP Präsident und Stadtpraesident
Jeanne Hersch (1910-2000), Genfer Philosophin und SP-Mitglied
Hans-Rudolf Strasser, ehemaliger Sprecher des Verteidigungsministeriums
Susanne Günter, ehemalige Vorsitzende des Stadtparlaments Schaffhausen
20 Min:
Am 22. November 1979 ereignete sich eine der grössten Peinlichkeiten
der jüngeren Schweizer Geschichte. Die österreichische Polizei
verhaftete den Schweizer Kurt Schilling in Amstetten - jenem Ort, der
zuletzt durch die Affäre Fritzl zu trauriger Berühmtheit
gelangte. Der Betriebsberater aus Zug hatte ein Manöver des
Bundesheeres ausspioniert und sich so dilettantisch verhalten, dass
er mühelos enttarnt wurde. Vor Gericht erklärte Schilling:
"Ich sollte herausfinden, wie lange Österreich einem Angriff aus
dem Osten standhalten könnte." Dabei berief er sich auf einen
"Führungsoffizier" in Bern. Oberst Albert Bachmann.
Efrem Cattelan alias "Rico", Kommandant der Geheimarmee P-26.
Schilling erhielt fünf Monate bedingt und wurde in die Schweiz
abgeschoben. Dort erhielt der frühere Oberleutnant in einem
Militärprozess weitere fünf Monate wegen Verletzung
militärischer Geheimnisse. Denn besagter "Führungsoffizier"
war aufgeflogen: Es handelte sich um Oberst Albert Bachmann, Mitglied
der Untergruppe Nachrichten und Abwehr (UNA) im Eidgenössischen
Militärdepartement (EMD). Bachmann war eine schillernde Figur. In
jungen Jahren hatte er mit dem Kommunismus geflirtet, später wurde
er zum fanatischen Kalten Krieger.
Im Gefolge der Schilling-Affäre zeigte sich: In der UNA herrschten
chaotische Zustände. Oberst Bachmann führte ein Eigenleben mit
zahlreichen Aktivitäten ausserhalb jeder Kontrolle. So unterhielt er
eine private Nachrichtenorganisation sowie eine Gruppe namens "Argus",
die aktive Spionage im Ausland betrieb. Den spektakulärsten Coup
landete er mit dem Kauf eines Landguts im Westen Irlands. Von dort aus
sollten Mitglieder des Bundesrats im Fall eines Angriffs des Warschauer
Pakts den Widerstand in der Schweiz organisieren.
Nur wussten die nichts davon. Bundesrat Georges-André Chevallaz,
Vorsteher des EMD, reagierte empört. Divisionär Carl Weidenmann,
Chef der UNA, musste sein Büro räumen, Oberst Bachmann wurde
in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Doch sein Geist lebte weiter in
der paranoiden Zeit des Kalten Kriegs. Denn zu seinen Aktivitäten
gehörte auch ein "Spezialdienst", der im Fall einer Besetzung durch
Ostblock-Truppen im Landesinnern Widerstand leisten sollte. Er wurde
nicht nur weiterbetrieben, sondern noch ausgebaut, wie sich einige Jahre
später zeigen sollte.
Nach dem Rücktritt von Bundesrätin Elisabeth Kopp 1988 wurde
eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) unter Leitung
des heutigen Bundesrats Moritz Leuenberger eingesetzt. Sie sollte die
Vorgänge im Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement
(EJPD) untersuchen und deckte unter anderem die "Fichenaffäre"
auf, die Bespitzelung zahlreicher vermeintlicher "Staatsfeinde". Dabei
tauchten Hinweise auf, dass auch im EMD Fichen angelegt wurden. Das
Parlament setzte eine zweite PUK ein, präsidiert vom Innerrhoder
CVP-Ständerat Carlo Schmid.
Am 23. November 1990 legte sie ihren Schlussbericht vor, mit explosivem
Inhalt. Unter dem Namen "Projekt 26" war seit 1981 eine Geheimarmee mit
einem Bestand von 800 Mann aufgebaut worden, die im Fall eines Angriffs
den Guerillakrieg organisieren sollte. Kommandant war der Baselbieter
Generalstabsoberst Efrem Cattelan, Deckname "Rico". Die Aktivitäten
der P-26 organisierte er von einer Tarnfirma in Basel namens Consec AG
aus. Unter anderem legte er geheime Waffenlager an.
Die Kosten von jährlich mehreren Millionen Franken wurden heimlich
aus dem Bundesbudget abgezweigt, denn die P-26 agierte ausserhalb der
politischen Kontrolle. Nur wenige Parlamentarier aller Bundesratsparteien
waren eingeweiht, ebenso die jeweiligen Verteidigungsminister,
wie Cattelan später erklärte - nur der aktuelle EMD-Chef
Kaspar Villiger wusste von nichts. Daneben existierte ein geheimer
Nachrichtendienst P-27, der sich allerdings als ziemlich ineffektiv
erwies.
Bundesrat Villiger griff durch: UNA-Chef Hans Schlup wurde als
Militärattaché ins Ausland abgeschoben. Hans-Rudolf
Strasser, Informationschef des EMD, wurde gefeuert - er gehörte
zum Führungsstab der P-26. Die Geheimarmee wurde liquidiert, ihre
Kriegskasse - Gold im Wert von sechs Millionen Franken - ging an das
Rote Kreuz. Ein Comeback erlebte sie später als Farce: Filmregisseur
Daniel Schmid stellte die Geheimarmee ins Zentrum der Groteske "Beresina
oder die letzten Tage der Schweiz".
Russische Panzerkarten wie diese haben
zum Anheizen von "kalten Kriegs" Gefühlen geführt.
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