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www.rhetorik.ch aktuell: (03. Jan, 2011)

Regierungsfotos

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Quelle: Top Online vom 2. Januar, 2011

Ich wurde von TELE TOP gebeten, etwas zu den Portraits der Regierungen ZH,TG, SH und SG zu sagen.

Zuerst eine wichtige Vorbemerkung: Die Öffentlichkeit will vor allem die Köpfe der Regierung sehen. Sie will vor allem eine Exekutive, die den Job als Politiker macht und keine Modeschau. Die Regierungsvertreter sind keine Models. Sie sind auch keine Kleiderständer. Messen wir sie deshalb in erste Linie an ihrer Kernaufgabe und an der Art und Weise, wie sie regieren.

Nachdem jedoch im Internetzeitalter die Kantonsregierungen gemerkt haben, welch grosse Beachtung das neue Abbild des neuen Bundesrates zum Jahresbeginn findet, ist es durchaus verständlich, dass alle Kantonsregierungen auch grossen Wert auf die Publikation der Foto legen. Dazu werden Berater und Spitzenfotografen engagiert, damit das Team in einem möglichst guten Licht verewigt wird. Leider suchen sich die Fotografen vor allem hinsichtlich Kreativität zu übertreffen. Das Ziel ist nicht mehr die Regierung möglichst natürlich abzulichten. Kreativität wird leider oft zum Selbstzweck.

Ich finde es lächerlich, wenn Regierungen an Äusserlichkeiten be- oder verurteilt werden. Schuhe Netzstümpfe, Farben, Hintergrund und Originalität werden immer mehr zu zentralen Beurteilungskriterien anstatt die Persönlichkeit der Politiker.

Wenn ich mich dennoch zu den Aufnahmen geäussert habe, so deshalb, weil man bei solchen Analysen lernen kann, genau zu beobachten und zu beschreiben um nachher die persönliche Wirkung zu formulieren. Obschon Details nichts über die Kompetenz eines Regierungsrates aussagen, so führen diese Detail bei der Oeffentlichkeit automatisch zu Interpretationen. Falls die Wirkung bei einer Vielzahl von Betrachtern negativ ist, lohnt es sich deshalb schon, zu überlegen, was man bei der nächsten Aufnahme ändern könnte.

Nicht die Urteile der Kommunikationsexperten sind massgebend. Die Gesamtwirkung einer Persönlichkeit ist für mich immer ausschlaggebend.

Wer sich mit solchen Aufnahmen beschreibend auseinandersetzt, kann dennoch seine Wahrnehmung schulen und wird etwas hellsichtiger, obschon es sich nur um eine Blitzlichtaufnahme handelt Ohne Fachkenntnisse merken Laien, ob solche Aufnahmen künstlich d.h. gestellt sind oder ob die Bilder natürlich wirken und eine zentrale Aussage haben.

Ausschlaggebend ist und bleibt der Zweck dieser Aufnahmen vor allem: Die Regierungscrew soll vorgestellt werden. Es ist spannend zu sehen, wie die einzelne Regierung diese Aufgabe löst.

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