Blocher und die Baz
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Alt Bundesrat
Christoph Blocher soll die Basler Zeitung beraten haben.
Die Region zeigt sich empört über dieses Beratermandat des
SVP-Strategen.
Auch Redaktion und Mitarbeiter der Basler Zeitung BaZ fürchten,
dass
Christoph Blocher nicht nur auf die Druckerei, sondern auf den redaktionellen
Anteil Einfluss nehmen könnte.
Blochers Beratungsfirma "Robinvest AG" soll die organisatorische und die strategische
Ausrichtung der Basler Zeitung Medien analysiert haben. In publizistische
Fragen sei der SVP-Vize jedoch nicht involviert.
Blocher selbst dementiert eine Einflussnamen in einer "Teleblocher" Sendung.
Quelle:
Aus dem "Tagesanzeiger":
Der Haussegen hängt schief: Seit Christoph Blocher bei
der "BaZ" mitmischt, herrscht dicke Luft in der Redaktion der Zeitung.
"Es hat keine Annäherung zu Chefredaktor Markus Somm gegeben", sagt
Mitarbeitervertreter Patrick Künzle heute Mittag zu Blick.ch. Am
Morgen um 9 Uhr hatten sich rund 70 widerspenstige Redaktoren mit Verleger
und Minderheitseigner Martin Wagner getroffen.
Sie wehrten sich gegen ein Beratungsmandat von Christoph Blocher bei
der "Basler Zeitung", welches "irreparablen Schaden" anrichte. Und sie
forderten eine "Überprüfung der Zusammenarbeit mit Chefredaktor
Markus Somm". Ein für die Schweiz einmaliges Vorgehen
Doch Verleger Wagner blieb hart: "In einer Aussprache habe ich die
Redaktionsfreiheit garantiert", sagt er.
Aus dem Blick:
Nun gehen die Chaostage weiter. Während die Abonnenten in
Scharen kündigen, traf sich die Redaktion heute um 15 Uhr zum
zweiten Krisengipfel. Ergebnis: Blocher soll sich vollständig
aus dem Unternehmen zurückziehen. Auch aus der Beratung beim
industriellen Teil der "Baz". Zudem beurteilt die Redaktion
das Vertrauensverhätlnis zu Chefredaktor Somm "weiter als
gestört". Man suche aber trotzdem "das Gespräch".
Medienexperte
Karl Lüönd zur "BaZ"-Krise:
Blick: Herr Lüönd, Basel kocht wegen Blocher. Die heutige Sitzung
hat nichts geändert. Wie weiter?
L: Zuerst muss man mal klar sagen, dass die "BaZ" mit der Druckerei einen
gros-sen Industriebrocken hat. Obwohl sie die "Coopzeitung" drucken,
haben viele Maschinen nichts zu tun. Hier kann Blocher -sicher helfen ...
Blick:... aber die Basler fürchten Eingriffe in die redaktionelle Freiheit.
L: Vernünftigerweise wird das Mandat von Blochers Beratungsfirma
Robinvest auf den technisch-industriellen Teil der "BaZ"
beschränkt. Blocher selber wird klug genug sein, um zu wissen,
dass man eine Zeitung nicht gegen die Leser und gegen die Redaktion
machen kann.
BlickBlocher hat sich ja schon mal im Zeitungsmachen versucht ...
L: ... ja, ihm gehörte das "Bündner Tagblatt". Dieser Ausflug
in die Presselandschaft war aber nicht erfolgreich. Am Schluss musste
er die Zeitung dem heutigen Besitzer Hanspeter Lebrument schenken.
Nachtrag vom 26. November
Der BaZ
stehen schwere Zeiten bevor. 20 Minuten:
Basel hat Tito Tettamanti und Christoph Blocher in die Flucht
geschlagen. Nicht verscheucht hat die kochende Volkseele vom Rheinknie
die wirtschaftliche Realität. Die "Basler Zeitung" (BaZ) bleibt ein
Sanierungsfall, der vom neuen Besitzer Moritz Suter dringend gelöst
werden muss. Bildstrecken Der Daig und seine SteckenpferdeMoritz Suter -
eine Karriere mit Hochs und Tiefs
Das Kernproblem, das die langjährige frühere Basler
Besitzerfamilie Hagemann vor Jahresfrist erkannte, stellt sich
akzentuierter denn je. Die Gruppe ist zu klein für den Alleingang
und hat zu wenig finanzielle Ressourcen, um sich durch Zukäufe neu
zu positionieren.