Quelle: Blick
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Die Anti-Minarett-Initiative wurde mit 57.5 Prozent klar angenommen:
Der Bau von Minaretten wird verboten.
Das Resultat überrascht, weil der letzten Umfrage vom 14. November sich
lediglich 37 Prozent für die Initiative ausgesprochen haben, 53 Prozent
dagegen. Auch waren die Initiative auch nur von den Parteien SVP und EDU unterstützt
worden, wobei auch die SVP gespalten war.
Medien, Parteien, Politiker und Politologen waren sich vor der Abstimmung
sicher, dass die Minarettinitiative eindeutig abgelehnt wird.
Schon bei 40% hätte man von einem Achtungserfolg der Initianten gesprochen.
Die Überraschung des Abstimmungsresultates bestätigt die These:
Bilder und Emotionen beeinflussen mehr als sachliche Argumente und Worte.
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Den Initianten gelang es in der Schlussphase immer besser,
die Frage der Minaretttürme mit der verhüllten Frau
auf Themen zu verlagern, die das Volk seit Jahren beschäftigt.
Das brachte Assoziationen
mit der Frauenfrage im Islam, Steinigungen, Zwangsheirat, Beschneidungen,
Extremisten, Hassprediger, Selbstmordattentäter, Terroristen Ueberfremdung,
Kampf der Religionen, etc.
Während der letzten Wochen kamen die Befürworter
in allen Medien zu Wort. Die Polarisierung mit dem provokativen Plakat führte zu vermehrter
Medienpräsenz. Viele Unentschlossene konnten mobilisiert werden.
Es kam zu einer unheiligen Allianz von Frauenrechtlerinnen (Julia
Onken), religiösen oder Rechtsaussen Gruppierungen und Leuten, die glauben,
der Islam könne die Verhältnisse destabilisieren.
Möglicherweise spielte die Furcht vor
Racheaktionen auch noch in die Hände der Befürworter.
Das Inserat mit dem STOPP suggerierte für viele, mit
der Befürwortung könnten künftig Extremisten abgehalten
werden, in die Schweiz zu reisen. Der Initiativtext wurde nicht mehr
genau gelesen.
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