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Bauern haben Bundesrätin Doris Leuthard
an der Käseolympiade im jurassischen Saignelégier mit Stiefeln
beworfen. Sie störten die Rede auch mit Buhrufen.
Die Bundesrätin konnte ihre Rede wegen der Aktion der
Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre nicht zu Ende bringen. Die
Bauern protestierten wegen der ihrer Ansicht nach ungenügenden
Unterstützung der Landwirtschaft durch den Bund.
Doris Leuthard behielt trotz der Buhrufe und Pfiffe ruhig
Blut. "Hören Sie auf", bat sie die Protestierenden. "Dies ist eine
Olympiade, und es ist schade für jene, die diese Spiele organisiert
haben."
Quelle: 20Min
Mit solchen Aktionen kann man wohl von sich reden machen. Es darf
jedoch bezweifelt werden, dass der Inhalt solcher mediengerechten
Demonstrationen (Schuhe-, Eier-, Tomaten-, Tortenwürfe usw.) die
entsprechenden Probleme lösen hilft. Der mediengerechte Gag bleibt
aber im Langzeitgedächtnis verankert, so wie Duttweiler
Steinwurf gegen die Scheiben des Bundeshauses oder der Schuhwurf auf Bush.
Die eigentlichen Probleme können später nur
verbal oder politisch mit Verhandlungen gelöst werden. Gags und
Provokationen sind Optionen, um die Öffentlichkeit für Anliegen
einer Bevölkerungsgruppe sensibilisieren. Der durch die Bilder
erzeugte Multiplikationseffekt hilft so besonders Gruppen,
die sich anders nicht gut wehren können.
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