Die Kommunikationswissenschaftlerin Christina Holtz-Bacha aus der
Uni Erlangen geht in einem
Spiegel-Interview mit den EU-Wahlplakaten der Parteien hart ins Gericht:
die Werbung sei im Allgemeinen langweilig. Nur die angriffslustige, aber
etwas riskante Kampagne der SPD hebe sich heraus.
Holtz-Bacha:
Die humorige Angriffswerbung erzeugt Aufmerksamkeit. Man
wundert sich, spricht vielleicht sogar drüber. Insofern ist die
Kampagne sehr geschickt. Allerdings darf die Aufmerksamkeit nicht auf die
Konkurrenz der SPD gezogen werden, wie es die FDP im Internet versucht
hat mit dem Spruch "Pleitegeier würden SPD wählen". Darin
liegt das Risiko.
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RP-online:
"Die SPD greift die politischen Gegner mit einer unkonventionellen
Kampagne zur Europawahl an. Die NRW-CDU spricht von einem "Armutszeugnis",
die FDP sieht die "politische Kultur" in Gefahr. Wie frech dürfen
Werbebotschaften sein, wenn sie Erfolg haben sollen? "
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Was die CDU auf ihren Wahlplakaten zeigt, findet Holtz-Bacha langweilig:
"Die Plakate "Wir in Europa" erinnern an
die Zeiten des Helmut Kohl und an Bundestagswahlen, bei denen die CDU
ebenso einfallslos mit "Wir in Deutschland" warb. Das ist nur langweilig.
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