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www.rhetorik.ch aktuell: (10. Mar, 2009)

Verhaltensorientierte Werbung

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Werbung ist effektiver, wenn sie an den Kunden angepasst ist. An einem Fussballspiel zum Beispiel ist andere Werbung gefragt als in einem Programm für die Oper. Auf dem Netz kann die Selektion der Werbeziele automatisiert werden und Firmen wie Google brauchen das schon lange. Das Wissen um die Interessen der Benutzer ist auch der Hauptgrund warum soziale Netze wie Facebook Geld machen können. Die Brille, mit dem anonyme Kunden zum gläsernen Käufer wird, ist Gold wert. Man kann schon auf Gratisemailservices wie gmail feststellen, dass beim Schreiben von Briefen mit einem Thema, die Werbung sich aufs Thema anpasst. Nun offeriert Google auch den Teilnehmern von Googles Werbenetz die Möglichkeit, Werbung zielorientierter anbringen zu können. Die Information holt Google zum Beispiel vom Surfverhalten auf Youtube. Wer gerne Katzenfilme sieht, könnte also vermehrt von Katzenfutterherstellern bewerbt werden.
Auch Online shops registrieren das Surf und Kaufverhalten der Kunden. Auf Amazon zum Beispiel wird man mit Vorschlägen "Das könnte sie ebenfalls interessieren" konfrontiert, die sich aufs bisherige Such und Kaufverhalten beziehen. Die "Interest Based Ads" sind ein weiterer Schritt eine Welt mit "intelligenterer Werbung".

Aus Heise:: Google Interest Based Ads: Rasterfahndung nach den Surfern:

Google hat heute eine neue Funktion namens Interest Based Ads angekündigt, mit der Werbetreibende Anzeigen schalten können, die auf die Interessen der Surfer zugeschnitten sind. Dazu wertet Google das Surfverhalten der Surfer im Google-Werbenetzwerk aus. (...) Bis zum 8. April haben alle Teilnehmer von Googles Werbenetz, dem sogenannten Content-Netzwerk, die Gelegenheit, "ihre Datenschutzerklärungen anzupassen und ihre Nutzer darüber zu informieren, dass ihnen bei einem Besuch dieser Webseiten Interest Based Ads angezeigt werden könnten". Anfang April will Google dann den neuen Dienst mit einer "geringen" Zahl an Werbetreibenden testen. Bis zum Ende des Jahres will das Unternehmen allen Werbetreibenden die Möglichkeit geben können, Interest Based Ads über das AdWords-System zu schalten.

Google betont, sämtliche an Google gesendeten Informationen ohne persönliche Daten, etwa Namen oder Adressen, in anonymen Cookies zu speichern. Auch verzeichne man für die Interest Based Ads keinerlei sensible Kategorien wie etwa Gesundheit oder sexuelle Ausrichtung. Nichtsdestotrotz lässt sich aus den Profilen ein detailliertes Bild der Benutzer erstellen. So kann das System etwa detailliert festhalten, für welche Automarken und Reiseziele sich der Einzelne interessiert und ob er an einer Heiratsvermittlung Interesse zeigt.


Nachtrag vom 13.03.2009

Pünktlich zum 20-jährigen Geburtstag des word wide webs hat Tim Berners-Lee vor den Gefahren der zunehmenden Bespitzelung im Internet gewarnt. Er sprach sich gegen "Behavioral Targeting" aus, bei denen die Web-Nutzung der Kunden überwacht wird, um passende Werbung einzublenden. Die meisten Leute wüssten nicht, dass jemand aufzeichnen könnte, was gerade angeklickt wird: "Die Webseiten, die die Leute besuchen, offenbaren sehr viel über deren Interessen, Vorlieben und Ängste.



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