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www.rhetorik.ch aktuell: (11. Feb, 2009)

Zum Erfolg des Charles-Clerk-Video

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:


Ein Teil des individualisierten Videos. Jeder Empfänger kriegt sein individualisertes Video. Wir haben "rhetorik.ch" und "knill.com" auf der Webseite tagesnews.com" ins Eingebefeld gegeben. Die raffinierte Idee dabei: Der Film wurde an den Empfänger angepasst.
Unterschriftensammlungen und politische Reklame hat auch das soziale Web erfasst. In der USA hat sich die Nutzung von sozialen Netzwerken schon für Obama gelohnt. Vor allem in der Schweiz überlegt man sich, ob sich die Politik nicht anpassen muss. Das Initiativ und Referendumsrecht wird überdacht werden müssen. Für ein Referendum müssen innert 100 Tagen 50'000 Unterschriften gesammelt werden. Das ist im Zeitalter von Facebook kein Problem mehr. Um nicht von Referenden und Initiativen überschwemmt zu werden, muss die Latte höher gelegt werden. In der Schweiz sind schon eine Million Leute mit Facebook vernetzt.


Die Webseite zum Verschicken des individualiserten Videos
Politische Videos haben es heute leichter, sich zu verbreiten. Politikwissenschafter Claude Longchamp weist darauf hin, dass bei der Abstimmung über die Personenfreizügigkeit ein Teil der Mobilisierung erfolgreich über das Internet lief. Ein Video mit Charles Clerk wurde eine 400'000 mal per email verschickt.




Die Vermarktung des Videos braucht ein altbekanntes Schneeballprinzip. Man kann auf der Webseite das Video an 5 weitere Freunde schicken. Das ist ein Pyramidenschema, wie es frührer mit Briefen praktiziert worden ist. Um damit aber erfolgreich zu sein, musste das Video aber originell sein. Und in diesem Fall ist es das: das Video ist mit individualisierten Schlagzeilen, Plakaten und Schlagzeilen versehen. Dieser einmalige Gag, hat die Leute dazu gebrachte, das Video an Freunde weiterzuschicken. Der Empfänger kriegte ein Video, in dem der eigene Name in einem Tagesschau beitrag vorkam.


Lena Schneller meint, die Videoaktion habe nur einige wenige Tausend Franken gekostet, viel weniger als ein mittleres Inserat in "20 Minuten". Allerdings glaubt sie auch, dass sich das neue Marketingtool nur für ein bis zwei Abstimmungen gebrauchen lasse. Dann würde es zum Overkill. YouTube-Filmchen seien heute nicht mehr so originell. Es ist nicht das Medium an sich. Auch der Bundesrat das medium Video gebraucht: Bundesrat Merz zur Personenfreizügigkeit. Es wurde aber bei weitem nicht so populär.

Der Erfolg der viralen Charles Clerk Videomarketingkampagne liegt in der Originalität.


Tagi vom 10. Februar.


Heise vom 4. Februar 2009 Facebook und Co. könnten Schweizer Initiativ- und Referendumsrecht Die schweizerische Bundeskanzlei hat von der Regierung (Bundesrat) den Auftrag erhalten, ein Aussprachepapier zu erstellen, das sich mit den Auswirkungen des Internets auf Unterschriftensammlungen für Referenden und Volksinitiativen beschäftigt. Müssen für eine Initiative derzeit innerhalb von 18 Monaten 100.000 und für ein Referendum, das ein Gesetz des Parlaments bekämpft, innerhalb von 100 Tagen 50.000 Unterschriften gesammelt werden, könnte künftig die Zahl der benötigten Unterschriften erhöht oder die Dauer der Sammelfrist verkürzt werden. Es sei eine Tatsache, dass über das Internet relativ schnell Unterschriften gesammelt werden können, erläuterte der Sprecher der Bundeskanzlei, Hansruedi Moser, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Genutzt werden dabei vor allem soziale Netzwerke wie Facebook oder MySpace, wo diverse Gruppierungen aus der Schweiz auch aktuell Unterstützer für unterschiedlichste Anliegen suchen. Geprüft werden soll nach dem Willen der Regierung deshalb nun, ob die in der Verfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft verankerten Vorgaben für Referenden und Volksinitiativen noch zeitgemäss sind. Die Regierung stösst sich vor allem daran, dass es Gruppierungen zuletzt immer wieder gelungen ist, in kürzester Zeit Zehntausende Unterschriften zu sammeln und Volksabstimmungen über Gesetze zu erzwingen - ohne dass wie früher eine grosse öffentliche Diskussion stattgefunden hätte. Jüngste Beispiele sind etwa das Referendum gegen die Einführung biometrischer Pässe und Identitätskarten (Abstimmung am 17. Mai) oder das Referendum gegen die Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf die Länder Rumänien und Bulgarien (8. Februar). Ein Grund für den Erfolg: Allein mehr als eine Million Schweizer sind über Facebook vernetzt - was etwa jedem siebten Einwohner entspricht. Kritiker einer Änderung der Vorgaben weisen unterdessen darauf hin, dass das Internet bei Referenden und Volksinitiativen nur eine untergeordnete Rolle spiele. Letztlich käme es auf das Thema an und ausserdem müssten die Unterschriftenbögen ja wie sonst auch ausgedruckt, unterschrieben und eingeschickt werden. Gegenüber der üblichen Sammlung von Unterschriften auf der Strasse, habe die Suche nach Unterstützern im Internet aber den Vorteil, dass dies nicht im Vorbeigehen geschehe, sondern dass sich der Bürger im Web intensiv über ein Thema informieren könne, bevor er sich für eine Unterzeichnung entscheidet. (pmz/c't)



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