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Am 23. Juli verstarb Kurt Furgler, der
von 1971 bis 1986 Bundesrat der Schweiz war. Er war 84 Jahre alt.
Radio DRS: Furgler, 1924 als Sohn eines Textilkaufmanns in St. Gallen geboren,
war Rechtsanwalt. 1954, im Alter von 30 Jahren, schaffte der
Christdemokrat den Sprung in den Nationalrat. 1971 wurde er in den
Bundesrat gewählt. Von 1972 bis 1982 war Furgler Justiz- und
Polizeiminister, danach stand er dem Volkswirtschaftsdepartement vor.
International bekannt wurde Furgler als Bundespräsident 1985, als er
in Genf die damals mächtigsten Männer der Welt, Ronald Reagan
und Michail Gorbatschow, begrüsste.
Auch als brillanter Redner geht Kurt Furgler
in die Geschichte ein. Während seiner Amtszeit spürte man
seine Wortgewandtheit und seine Präzision im Denken und Reden.
Er sprach beinahe perfekt. So perfekt, dass ihm angeraten wurde, bewusst
künstliche Versprecher oder Satzbrüche einzubauen.
Denn das Geschliffene war für viele beinahe suspekt und machte
den Redner Fugler gleichsam zum Uebermenschen. Kurt Furgler bleibt
ein Vorbild als ein Politiker, der verständlich Sachverhalte auf
den Punkt bringen konnte. Er war ein Künstler der freien Rede.
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