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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Apr, 2008)

Kurt Felix über das TV Experiment von Blocher

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Verschiedene Kritiker gingen nach dem ersten TV- Experiment von Christoph Blocher hart ins Gericht. Vor allem rechtlichen Fragen wurden über das vom Medienjournalisten Matthias Ackeret moderierte Projekt gestellt. Nach dreiwöchigen Untersuchung des Bundesamtes für Kommunikation waren alle Vorwürfe abgeklärt:
  • Matthias Ackeret wurde nie von Blocher bezahlt. Er wurde vom Schaffhauser Fernsehen mit lediglich 500.-- Fr pro Interview entschädigt.
  • Die Fragen wurden dem Interviewten Politiker Christoph Blocher nie vorher unterbreitet und wurden im Live Gespräch stets spontan gestellt.
  • Die rechtlichen Bedenken von Peter Studer lösten sich in Luft auf. Die Empörung von CVP Präsident Dabellays der von einer Berlusconisierung der Schweizer Medienlandschaft gesprochen hatte, fiel in sich zusammen.
  • PR Berater Klaus Stöhlker wagte sogar die Behauptung, Matthias Ackeret begrabe mit diesen Interviews seine journalistische Karriere. Einmal mehr hatte er nicht recht.
Ich verfolgte viele Sendungen. Da ich Matthias Ackeret persönlich gut kenne, verzichtete ich wegen Befangenheitsgefahr auf eine Analyse von "Blocher- TV". Selbstverständlich wusste ich schon vor dem Experiment, dass Matthias Ackeret kein SVP Mitglied und alles andere als ein devoter Befrager ist. Im Gegensatz zu anderen Moderatoren versteht er es, gut zuzuhören. Er verzichtet auf billige Unterbrechungstaktiken, bleibt stets freundlich und entlockt damit dem Gegenüber Aussagen, die er sonst nicht verraten würde. Kritiker warfen Ackeret vor, er schone Blocher und verkannten, dass Ackeret bei unangenehmen Vorkommnisse nachgreift, wenn ausgewichen wird. Ackeret, der übrigens mit Politkern aller Couleurs arbeitet, verfügt über ein gestochen scharfes Gedächtnis. Viele Interviewten konnte er mit Sachverhalten konfrontieren, die sie schon längst verdrängt hatten. Seit je interessierte sich Ackeret für aussergewöhnliche Persönlichkeiten, die ihn faszinierten.

Im Sonntagsblicksmagazin vom 27. April hat Medienprofi Kurt Felix seine Erfahrung bei der Aufzeichnung des 33. Interviews beschrieben. Er meint, dass das früher so heftig kritisierte Medienexperiment langfristig Erfolg habe. Jedes Tele Blocher Interview wird immerhin von durchschnittlich 40'000 Interessierten angeklickt.

Folgende Sätze des Kolumnisten Kurt Felix sind erwähnesnwert:
  • Matthias Ackeret stellt oft kritischere Fragen als manche seiner Kollegen.
  • Unmittelbarer kann man ein Medium gar nicht bedienen.
  • Authentischer geht es nicht.


Fazit: Nach dem Bestseller "Blocher Prinzip" konnte sich Matthias Ackeret auch als experimentierfreudiger Journalist und Pionier bei den elektronischen Medien einen Namen machen.



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