Gestern traf ich einen PR- Spezialisten. Wir kamen auch auf die
SVP Kampagnen zu sprechen. Der Werber vertrat die Meinung, die SVP
verstehe es unglaublich gut - sich auf verschiedene Art und Weise -
in den Medien Präsenz zu verschaffen. Auch durch Gegner, welche
die Partei vehement kritisieren.
Tatsächlich sprachen letztes Jahr alle vom Schäfchenplakat
und der Blocherwahl. Auch die Abwahl Blochers führte
zu einer enormen Medienpräsenz, wie es sich die andern Parteien nur
wünschen könnten. Mit Provokationen und Kampagnen, die von den
Medien nicht ausgeklammert werden können, geht es ständig um
Aktionen oder Themen der SVP.
Der Werber - er selbst ist Mitglied der CVP - vermutete, die SVP
sei von Profis beraten. Wer es nämlich schaffe, mit agieren,
ständig die Medien zu besetzen - selbst mit negativen Berichten -
der verschaffe sich Aufmerksamkeit und zwinge die anderen zum Reagieren,
zur Rechtfertigung.
Tatsächliche können wir ständig feststellen, mit welch
einfachen Mitteln - vor allem mit Bildern - es die SVP versteht, mit
Plakaten Fehler der Gegner zu nutzen. Jüngst den fragwürdigen
Auftritt der Aussenministerin zu nutzen - mit wenig Worten und nur
einem Bild.
Auch die jüngste Eveline Widmer-Schlumpf Aktion, ist eine gezielte
Kampagne, um der Bevölkerung zu demonstrieren, dass
es die grösste Partei der Schweiz fertig bringt, durch gezielte
Opposition ins politische Geschehen einzugreifen. Damit kann die neue
Bundesrätin nicht zurücklehnen in der Hoffnung, der Sturm
der Entrüstung könne ausgestanden werden. Es ist vorauszusehen:
im Jahre 2008 versteht es die SVP erneut, das Süppchen, das sie kocht,
warm zu behalten. Die Medien müssen - ab sie wollen oder nicht -
die Kampagne kommentieren und begleiten.
|