- Zu Reden gab, dass eine der YouTube einspielungen von einem Wahlhelfer
Clintons gekommen ist.
- Bemerkenswert ware eine Auseinandersetzung der Spitzenreiter Romney und
Giuliani. Der letztere hat bei der Diskussion um illegale Einwanderer eine
Handgranate gezündet: Romney habe selbst illegale Einwanderer in seinem
Haus beschäftigt.
- Das Format der Debatte mit Videofragen zeigte erneut, dass so auch
ungewöhnliche Fragen auf die Kandidaten treffen. Fragen auf die man sich
kaum vorbereiten kann. Eine Frage war: "Was würde Jesus zur Todesstrafe sagen?".
- Kommunikationsspezialist Tobe Berkowitz von der Boston University kommentierte,
dass das neue Format wenig über Sachfragen bringe. Nebenfragen w&uum;rden dominieren
bei diesem Spektakel.
- Die Fragen konzentrierten sich auf konservative Themen wie illegale Einwanderung,
Abtreibung und Waffenbesitz. Die Aussenpolitik und der Irak im Speziellen
spielten nur eine untergeordnete Rolle.
- Die Debatte ist auch härter geworden. Der Spiegel schreibt:
"Rudy Giuliani guckt noch nicht einmal rüber zu Mitt Romney, als er
seine Bombe zündet. Er weiss, dass jetzt jedes Wort genau sitzen
muss, deswegen starrt er konzentriert geradeaus.
Romney hat ihm gerade vorgeworfen, als Bürgermeister habe er
New York in eine Zufluchtsstätte für illegale Einwanderer
verwandelt. Für Giuliani ein heikles Thema - er hat selbst
italienische Vorfahren und vertritt eine weit liberalere Haltung
als die meisten seiner Mitbewerber. Jetzt, in der Fernsehdebatte der
republikanischen Präsidentschaftsbewerber, setzt er zum Konter
an: "Wenn man meine Stadt als Zufluchtsstätte sieht, dann hat
Romney doch ein Zufluchtshaus geschaffen." Er habe als Gouverneur
in Massachusetts bei der Renovierung seiner Residenz selber illegale
Immigranten beschäftigt.
Das sitzt. Romney scheint einen Moment lang gar nicht glauben zu
können, dass Giuliani das wirklich gesagt hat.
"Bürgermeister, das wissen Sie doch besser", sagt er dann, doch
Giuliani ruft nur störrisch: "Nee." - "Dann hören sie zu!",
entgegnet Romney lauter und beginnt eine langatmige Erläuterung, wie
sich die illegalen Einwanderer in seine Residenz verirrt hätten. Und
überhaupt: Solle er die Papiere von jedem überprüfen,
der bei ihm arbeite und einen komischen Akzent habe? Romney redet, aber
er hat keine Chance mehr - Giuliani brummelt einfach weiter vor sich hin:
"Sie haben illegale Einwanderer direkt unter Ihrer Nase beschäftigt."
Erst als Romney fast schreit, gönnt Giuliani ihm endlich einen
Blick. So etwas müsse Romney schon aushalten, wenn er sich so gern
als Heiliger darstelle, zischt er giftig.
Fünf Minuten dauert das Schlachtfest, und es ist ein Wendepunkt im
Präsidentschaftswahlkampf der Republikaner. Bisher mussten alle
Bewerber heftige Kritik von Experten und Parteifreunden einstecken:
Sie seien zu wenig inspirierend. Doch die Kritik schien sie eher noch
zusammenzuschweissen. Allesamt erinnerten sie in ihren Debatten lieber
nostalgisch an Ronald Reagan oder verdroschen verbal Senatorin Clinton.
Persönliche Attacken wie bei den Demokraten zwischen Hillary Clinton,
Barack Obama und John Edwards waren die Ausnahme.
Jetzt aber, knapp fünf Wochen vor der ersten Vorwahl in Iowa,
fahren sie die Ellenbogen aus."
|
|