Hat es Lehrerpräsident Beat Zemp tatsächlich
so gemeint, wie er es in einem Interview über die Medien
verlauten liess? Nach "Blick" bemühte der
"oberste Lehrer der Nation" die Glaubens und Gewissenfreiheit,
um Adventskränze und Weihnachtsschmuck sollten aus den
Schulzimmern verschwinden zu lassen.
Der "Blick" zitiert Kemp am 11. Dezember
so:
"Adventskränze und Weihnachtsbäume haben im Klassenzimmer
nichts zu suchen. Das gehört in die Familie."
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Wir haben Beat Zemp oft in den Medien
gesehen und gehört. Bis jetzt verstand es jedenfalls der
gelernte Gymnasiallehrer, in den Medien bedachte, intelligente,
unmissverständliche Aussagen zu machen.
Die Empörung, die der Präsident des Schweizerischen
Lehrervereins mit seiner provokativen Forderung bei der Lehrerteams,
den Eltern und in der breiten Bevölkerung ausgelöst hatte,
ist nachvollziehbar. Die "Blick" Leser fragten sich: Dürfen
in öffentlichen Schule Weihnachtsbräche nicht mehr
zelebriert werden? Zwingt uns die multikulturelle Gesellschaft,
auf solche Traditionen zu verzichten?
Auch der Präsident der Koordination islamischer
Organisationen der Schweiz, Farhad Afshar bezeichnete es als "Unsinn",
wenn man denke, ein Muslem würde sich an den Weihnachtsfeiern in
unseren Schulen stören.
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Kommentar: Jedes Land hat seine eigene Kultur. Die Meinung, die
Schulen in unserem Land müssten auf ihre Weihnachtstraditionen
verzichten, weil es angeblich die Religionsfreiheit so verlange,
können wir nicht teilen. Alle religiösen Rituale sind im
entsprechenden Kulturkreis zu tolerieren, dort wo die entsprechende
Religion verwurzelt ist. In der Schweiz leben wir mit einer
überlieferten christlichen Tradition. Wer fordert, auf christliche
Feste zu verzichten, hat nicht
begriffen, was Toleranz heisst. In jedem Kulturkreis gibt es
überlieferte Werte. Auch Christen müssen sich in
jeweiligen Kulturkreisen anpassen und "fremde" religiöse
Feiertage und Rituale respektieren, sei es in Israel, in der
Türkei oder in einem buddistischen Land.
Von Nichtchristen darf erwartet werden, dass sie Weihnachtsgepflogenheiten
in unserem Land hinnehmen. Niemand muss dadurch das christliche
Gedankengut teilen.
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Der Dachverband Schweizerischer Lehrerinnen und Lehrer sowie Zemp haben
den "Blick"-bericht sofort dementiert und gemeint, seine Aussage sei
falsch interpretiert worden. Auch Islamische Organisationen
in der Schweiz haben dazu aufgerufen,
weihnachtliche Traditionen nicht aus den Schulzimmern zu verbannen.
Der vom Blick aufgewirbelte Sturm im Wasserglas
Fazit:
Bei allen Kommunikationsprozessen entscheidet letztlich der
Empfänger, wie eine Botschaft ankommt und nicht der Sender.
Für den Präsidenten des Lehrervereins was es nicht
einfach sich aus der Situation zu befreien.
Leider hatte sich Zemp durch den unprofessionellen
Umgang mit Medien selbst in die peinliche Situation
hineinmanöveriert. Zemps Hauptfehler war, dass er
das "Blick" Interview hätte gegenlesen müssen.
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