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Wie man den Kopf aus der Schlinge ziehen kann

von Marcus Knill

Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich (www.persoenlich.com), dem online Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft im Dezember, 2006 erschienen. Der Abdruck hier ist mit Genehmigung von "Persoenlich" erfolgt.

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Quellen: fotos von Ulla Schmidt: SPD, Bundesregierung.de, DGK, FAZ






Nachtrag vom 18. Dezember 2006: Zahlen bringen die Gesundheitsministerin in Bedrängnis

Der Koalitionsstreit um die Gesundheitsreform eskaliert. CSU-Chef Edmund Stoiber wirft heute Ulla Schmidt (SPD) unseriöses Verhalten vor.

"Ich bin eher skeptisch, ob Frau Schmidt eine seriöse Sachwalterin der gemeinsamen Interessen ist",


sagte Stoiber vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Konkret warf er der Ministerin vor, bislang die nötigen Daten für eine Berechnung der Mehrbelastungen für die Bundesländer verweigert zu haben. Er Man dürfe erwarten , dass die Ministerin endlich die "längst fälligen" Zahlen vorlege

"Solange keine validen Zahlen vorliegen, bin ich in der Verantwortung für mein Land, nicht praktisch einen Blindflug zu unternehmen."


Die Eckpunkte zur Reform seien das eine, die Gesetzgebung etwas ganz anderes. Stoiber:

"Zu glauben, mit den Eckpunkten ist alles erledigt, wäre eine Missachtung der Parlamente"


Stoiber ist nicht allein. Auch CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer kritisierte Schmidt und die Beamten des Gesundheitsministeriums:

"In letzter Zeit sind viele Hausaufgaben nicht nur nicht gemacht worden, es ist auch viel Sand ins Getriebe gestreut worden."


Bei den Eckpunkte der Reform Anfangs Oktober hätte er ausdrücklich vorbehalten, die Reform abzulehnen, falls die Gesetzgebung dazu nicht funktioniere.

"Jetzt zieht unser Vorbehalt."


Hessens Sozialministerin Silke Lautenschläger forderte von Schmidt, dass Berechnungen zur Gesundheitsreform vorgelegt werden. Hessens Regierung habe seit dem Sommer keine neuen Zahlen erhalten.

Schmidt wies diese Befürchtungen zurück. Sie habe keine Veranlassung, an Berechnungen des Bundesversicherungsamts zu zweifeln, die von sehr viel geringeren finanziellen Lasten ausgingen. Sie verstehe die ganze Aufregung nicht.

Es wird spannend mitzuverfolgen, wie sich Ulla Schmidt in der jetzigen heiklen Situation weiterhin den Kopf so einfach aus der Schlinge ziehen kann. Wir trauen es ihr zu. Die Auseinandersetzung geht jedenfall weiter.




Nachtrag vom 21. Dezember 2006: Der Versuch mit Korrekturen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen?

Wir haben prognostiziert, dass die Gesundheitsministern mit weitern Schwierigkeiten rechnen müsse. Nun versucht Sie, den Druck zu reduzieren, indem Sie bei der umstrittenen Reform zu Korrekturen bereit ist. Wir zitieren Spiegel online: Bundesministerin Ulla Schmidt ist nach Informationen des "Spiegels" dazu bereit, die Gesundheitsreform weitreichend zu korrigieren. Profitieren werden demnach vor allem Ärzte und Pharmahersteller.


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