Wer auf der Internetplattform youtube.com nach dem Begriff
"swiss army" sucht, findet mehrere Beiträgen über das Schweizer
Militär. Der "Sonntags Blick" hat ein paar Filmszenen zusammengestellt, die
auf Youtube zu finden sind.
Unter anderem gibt es eine Episode, in der sich Soldaten ein Duell mit Übungsmunition
geben. Ein anderer Clip zeigt, wie ein Soldat sein Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett
gegen einen Baum schleudert.
Früher wären solche Szenen aber kaum an die Öffentlichkeit gelangt.
Im Handyzeitalter können solche Videoclips heute blitzschnell
weiterverbreitet werden. Auch in Schulen werden Filme von Gewalttaten
zum Problem.
Man findet Gefechtsschiesszenen, Befehlsausgaben, Übungsbriefings,
Häuserkämpfe, Übungen mit Panzerfäusten und Maschinengewehren.
Die Filme wurden auf Schweizer
Waffenplätzen, in der Rekruten- oder Offiziersschule
oder im WK, oder während des Ausland-Einsatzes mit "Swisscoy"
im Kosovo gemacht. Es gibt aber auch professionell gemachte Filme wie
der Film von Jerome Jaggi über die Schweizer Luftwaffe.
Werden mit den veröffentlichen Filmen Dienstvorschriften verletzt?
Divisionär Heinz Aschmann, der Chef der Ausbildungsführung
der Schweizerarmee weist darauf hin, dass man die Urheber "nur in den wenigsten
Fällen" identifizieren könne. Für den Informationschef
der Armee, Felix Endrich fehlen armeeweite Weisungen.
Man versuche zwar, die Soldaten "im Sinne eines
Verhaltenskodexes" dazu zu bewegen, keine Handys oder Digital-Kameras
zu benutzen. Man führe auch regelmässige Kontrollen nach
allfälligen Verstössen gegen Geheimhaltungspflichten und
anderen Vorschriften durch.
Diese Kontrollen scheinen aber ohne Wirkung zu bleiben. Der Film "Panzerkinder", in dem
unter anderem ein Soldat eine uniformierte Gummipuppe malträtiert,
ist auch jetzt noch im Internet zusehen, obwohl gegen den Urheber vor zwei Jahren
ein Verfahren eröffnet worden war.