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www.rhetorik.ch aktuell: (31. August, 2006)

Zum Ende von 'Black n'Blond



Seit 2005 beobachteten wir das Sendegefäss "Black 'n Blond" des Schweizer Fernsehens. (Aktuellbeitrag zur ersten Sendung.) Trotz gravierender Mängel wurde die Sendung lange am Leben erhalten. Warum mochte sich das Schweizer Fernsehen trotz schlechter Qualität und mangelnder Akzeptanz lange nicht von der Flopshow "Black n'Blond" trennen?

Von einem Kenner der Unterhaltungsbranche wurde uns vor der Absetzung zugetragen, das Fernsehen habe womöglich bei "Black'n'Blond" einen längerfristigen Vertrag abgeschlossen, der eine rasche Trennung verunmögliche. Deshalb das dauernde Zuwarten. Eine Trennung wäre mit Kosten verbunden gewesen.


Am späten Nachmittag vom 30. August noch kam dann die Nachricht, dass die Late-Night Show "Black'n'Blond" sofort eingesetellt werde. Anstelle von 'BlacknBlond" zeigt SF gäbe es schon ab nächstem Montag die Serie "Dr. House" zu sehen.

Nach dem ständigen Hinausschieben des Entscheides könnte die Vermutung doch einen wahren Kern getroffen zu haben. Die Unterhaltungschefin erhoffte sich immmer wieder Verbesserungen. Doch sie sind nie eingetroffen. Die Sendung tümpelte vor sich hin.

Wir zitieren "20 Min" vom 30 August, noch kurz vor dem Eintreffen der Meldung, dass es aus ist:

"BlacknBlond" vor dem Aus? SF gibt erstmals Fehler zu Am Montag kam die SF-Late-Night-Show "BlacknBlond" aus der Sommerpause zurück und alles blieb beim Alten: Roman Kilchsperger und Chris von Rohr zelebrieren auf peinliche Art und Weise die ungepflegte Langeweile. "Wir haben uns drei Monate lang überlegt, was wir an der Show verbessern könnten. Dann haben wir herausgefunden: Nichts!" lässt Roman Kilchsperger während der Show verlauten. So kommt das SF-Sorgenkind auch daher - mit den immergleichen, blassen Sex-Witzchen, einer augenfälligen Konzeptlosigkeit und kaum vorhandener Spannung. In den drei Monaten Retraite hat sich nichts geändert!




Es war erstaunlich, dass das Hause Leutschenbach erst spät eingestanden hat, dass man mit der Sendung nicht zufrieden ist. Pressesprecher Urs Durrer vor der Absetzung:

"Wir sind mit der Sendung nicht ganz zufrieden. Die Optimierungen der Sommerpause kamen nicht wie gewünscht zur Geltung. In der ersten Hälfte stimmte oft das Timing nicht, und mit der Umsetzung der Pointen sind wir nicht zufrieden"


Die letzte Sendung sahen sich "nach 20 Min" nur noch 71'000 Fans an. Das entspricht einem Marktanteil von 9.3 Prozent. Die Umfrage auf der 20-Minuten-Homepage veranschaulichte, dass Über 85 Prozent der "Black'n'Blond"-Zuschauer sich negativ geäussert hatten.

Die Vermutung, dass dem Schweizer Fernsehen finanziell die Hände gebunden waren, wurde durch Aussagen

"BlacknBlond wird bis Ende Jahr weiterlaufen. Danach wird entschieden, wie es weitergeht."


bis vor der Absetzung noch erhärtet.


Nachtrag vom 3. September: Kosten der Absetzung:

Es scheint sich zu bestätigen, dass die Absetzung der Sendung mit Kosten verbunden war. Nach Branchenkennern soll die Absetzung eine halbe Million kosten. Nach Sonntagszeitung soll aber SF-Sprecher Urs Durrer noch keine Auskunft zur Summe gegeben haben.


Nachtrag vom 4. Oktober 2006: Rohr kopiert Exekutionsrhetorik von Bohlen

Chris von Rohr versucht seinen Abstieg wettzumachen, indem er sich auch noch der Exekutionsrhetorik Bohlens bedient. Im neuen Privatsender "3+" waren am 3. Oktober zum ersten Mal die Highlights aus den Castings von Zürich und Basel für die Talent-Show "Superstar" zu hören. Musikkritiker dabei ist Chris von Rohr. Dass Chris von Rohr sich Bohlens Niveau angleicht ist schon heute ersichtlich. Es genügt, einige seiner Kommentare im Original Ton wiederzugeben:

"Ich könnte mit dir den ganzen Tag im Studio sein, könnte alle Knöpfe drücken und es würde immer noch wie Scheisse tönen."


"Du siehst zwar super aus, bist aber ein Stimmen-Bonsai."


"Eine Stimme ist keine Waffe. Komm, mach mich an. Wir machen keine Akrobatik, Baby."


"Setz deine Stimme nicht als Vibrationswaffe ein"


"Deine Stimme auf CD, und die Plattenfirma geht Konkurs."


Von Rohr rechtfertigt seine "Fertigmachspräche":

"Qualität, das ist alles, was für uns zählt. Ausserdem sind wir nicht für verbale Streicheleinheiten bezahlt"


Wir fragen uns: Ist ein Kritiker dafür bezahlt, dass er Menschen psychisch verletzt? Zwischen aufbauender, offener, ungeschminkter Kritik und verletzenden, Sprüchen liegen Welten. Ein Jurimitglied wird gewiss nicht fürs "Fertigmachen" bezahlt.


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