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Der Autorennfahrer Michael Schumacher soll kurz vor dem Ende des
Qualifyings - trotz niedrigem Tempo - die Rascasse-Kurve nicht geschafft
haben und "parkte" den Ferrari Schnauze voran an der Leitplanke.
Damit war die Strasse blockiert. Die letzten schnellen Runden der
Konkurrenz wurden vereitelt.
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Die Ausrede
Er habe sich verbremst, versuchte sich Schumi herauszureden. Er
faselte etwas vom Absterben des Motors, als er vergeblich den
Rückwärtsgang einzulegen versucht habe. Bei seinen Aussagen
gegenüber den Presseleuten wirkte der sonst sehr gelassene und
selbstbewusste "Schumi" unsicher. Schumachers Schummel Rhetorik:
"Ich wusste nicht, dass ich auf Position 1 war.
die Vorderreifen haben blockiert. Ich versuchte noch rückwärts
zu fahren, doch dies wäre zu gefährlich gewesen.
Und dann ist noch der Motor abgestorben."
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überberzeugte nicht.
Nachdem sich die Kommissäre Schumachers Aussage zum Vorfall
angehört hatten und die Telemetrie-Daten begutachteten, kamen sie
siebeneinhalb Stunden später zu ihrem Urteil: schuldig!
Nach Ansicht der Renn-Schiedsrichter hat Schumacher mit Absicht
gehandelt. Für diese Unsportlichkeit wurde er deshalb von der
Pole Position auf den 22. und letzten Startplatz strafversetzt.
Der Trick-Rhetoriker hat damit einmal mehr all jenen Kritikern Argumente
geliefert, die ihn schon früher als "Schummel-Schumi" bezeichnet
hatten. Bereits 1994 in Adelaide gegen Damon Hill und 1997 in Jerez
gegen Jacques Villeneuve war Schumacher durch zweifelhafte Aktionen
ins Zwielicht geraten.
Erkenntnis:
Trickrhetorik lohnt sich nicht. Mit seinem unsportlichen Verhalten
machte sich Michael Schumacher unglaubwürdig und verlor wertvolle
Bonuspunkte beim Publikum. Es ist schade, wenn ein Sportler
mit brillianten Leistungen zu Tricks greifen muss.
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Presse Echos
Blick: Die FIA brauchte fast sieben Stunden, um Schumi zu "beweisen", dass er
wieder mal geschummelt hatte - wie 1994 beim Hill-Abschuss in Adelaide
und 1997 beim Crash mit Villeneuve in Jerez.
"Ich bin unschuldig", sagte der Deutsche auch diesmal. Doch die FIA
fand heraus, dass Schumi in der letzten Runde mit viel weniger Speed
(nur 50 km/h) in die Rascasse eintauchte, dort aber doppelt so stark
bremste wie normal.
So blockierten die Räder, Schumi lenkte "verzweifelt" nach links
und rechts und blieb dann Zentimeter vor den Leitplanken stehen und
liess den Motor absterben.
"Ich hoffe, dass Schumi dieses Manöver absichtlich gemacht hat, denn
sonst müsste ihm die FIA ja wie kürzlich dem Japaner Ide sofort
die Superlizenz wegnehmen. Wegen Unfähigkeit, ein Formel-1-Auto zu
lenken", höhnte Schumis Intimfeind Jacques Villeneuve.
- Kurier:
In der Szene ist man von Schumachers Schuld überzeugt. So forderte
unter anderem der finnische Ex-Weltmeister Keke Rosberg, dessen Sohn Nico
ebenfalls vom "Steher" Schumachers betroffen war, zum Rücktritt auf
und bezeichnete den Rekordchampion wörtlich als "Drecksack". Kritik
kam aus allen Seiten des Fahrerlagers. Die einhellige Meinung: Schumacher
habe absichtlich gehandelt, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
Niki Lauda: "Er hat das mit voller Absicht gemacht.""So ein Fahrfehler
passiert einem Piloten wie Michael nicht. Dabei hätte er so etwas
als siebenfacher Weltmeister doch gar nicht nötig", meinte auch Niki
Lauda, der die Aktion Schumachers nicht nachvollziehen kann. "Er hat das
mit voller Absicht gemacht. Dafür ist die Strafe sogar noch sehr
mild. Er hätte auch zwei Rennen gesperrt werden können. Das
haben wir alles schon gehabt", erinnerte Österreichs dreifacher
Weltmeister.
- Berliner Morgenpost vom 29. Mai 2006
Der Vorfall in Monaco ist nicht die erste Sünde Schumachers:
- 26. Juli 1994: Schumacher werden vom Fia-Sportgericht nachträglich
der zweite Platz sowie die sechs in Silverstone gewonnenen WM-Punkte
aberkannt, zudem wir er für zwei Rennen gesperrt. Er hatte in der
Einführungsrunde den Williams des Briten Damon Hill überholt,
fuhr nicht zur Strafe an die Box, ignorierte die Schwarze Flagge.
- 28. August 1994: Schumachers Sieg beim Grossen Preis von Spa wird
annulliert. Die Holzplatte am Unterboden seines Benetton-Ford war zu dick.
- 14. November 1994: Schumacher kollidiert beim WM-Finale in Adelaide
absichtlich mit seinen Rivalen Damon Hill. Beide scheiden aus. Schumi
ist dadurch erstmals Weltmeister bleibt aber ohne Strafe.
- 26. März 1995: Das Benzin des Schumacher-Benetton ist irregulär.
Schumacher bleibt aber Sieger, dem Team werden aber die Punkte aberkannt.
- 26. Oktober 1997: Schumacher scheidet nach einem Rammstoss gegen
Jacques Villeneuve (Williams) beim Grossen Preis von Europa in
Jerez aus, der Kanadier kann weiterfahren, wird Dritter und damit
Weltmeister. Schumacher werden später alle WM-Punkte sowie der
Vize-Weltmeister-Titel aberkannt.
- 12. Mai 2002: Barrichello überlässt Teamkollege Schumacher
in der letzten Runde des Grossen Preises von Österreich auf
Ferrari-Befehl den Sieg. Die Fia verhängt eine Geldstrafe von einer
Million US-Dollar gegen das Team. Fortan ist die Stallorder verboten.
- 27. Mai 2006: Schumacher wird wegen eines umstrittenen Manövers
im Qualifying zum Grossen Preis von Monaco vom ersten auf den letzten
Startplatz strafversetzt.
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