Leuenberger übte persönlich und öffentlich Kritik an der
Publikation der Ferienfotos von ihm und seiner Gattin Gret Loewensberg.
"Ein Bundesrat wird auf diese Weise in die Rolle eines VIP gedrängt",
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sagte er. Dies sei bedenklich, und diesen Standpunkt teile auch der Bundesrat.
"Dies ist ein grosser Wert unserer Demokratie"
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fügte Leuenberger noch an. Daher bedauere er auch die Publikation der
Bilder. Es sei eine gefährliche Entwicklung, wenn Zeitungen Touristen
entlöhnen würden, die mit dem Teleobjektiv heimlich Fotos geschossen
hätten.
Wer die Foto des Schülers Manuel Imboden betrachtet, stellt
nachträglich fest, dass die Aufnahme im Grunde genommen wohlwollend
aufgenommen war. Der Bundespräsident lächelt und macht keine
lächerliche Figur.
Bundespräsident Leuenberger ist eine VIP Person, ob er dies will
oder nicht. Wer in der Öffentlichkeit steht und die Medien nutzt,
kann und darf sich dieser Nähe nicht entziehen.
Ein Politiker der sich aussetzen muss, riskiert aber durch die
Mediatisierung,
dass sein persönliche Branding jederzeit durch dies selben Medien
angeschlagen werden kann.
Medien unterliegen den Versuchungen, eine aussergewöhnliche
Aufnahmen d.h. eine Person in einer ungewöhnlichen Situation zu
zeigen. Lustige, spezielle oder pikante Bilder garantieren
die Auflage. Gemäss dem Gesetz: Emotionen, Persönliches
haben eine immer eine grössere Einschaltquote als politische
Sachfragen. Jeder Politiker muss deshalb die Grenze zwischen Privatheit
und Öffentlichkeit immer wieder neu aushandeln.
Das hat Bundespräsident
Leuenberger getan.
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