Wir zitieren "Bild am Sonntag" vom 18. März 2006:
Der Russen-Gas-Job hatte in Deutschland heftige Diskussionen
ausgelöst, weil Schröder in seiner Zeit als Kanzler zusammen mit
dem russischen Präsidenten Wladimir Putin das Ostsee-Pipeline-Projekt
gegen erhebliche Widerstände zum Beispiel in Polen durchgesetzt
hatte. Der Vorwurf der Vetternwirtschaft" wurde laut.
Westerwelle findet den Deal ebenfalls anrüchig. In einem
Interview der Bunten sagte der FDP-Chef: Und natürlich gönne ich
Gerhard Schröder jeden Rubel. Ich finde es allerdings problematisch,
dass er als Bundeskanzler einer Firma einen Auftrag gegeben hat und
dann wenige Wochen nach Amtsübergabe in die Dienste eben jener
Firma tritt.
Das Interview liess der FDP-Chef am 8. März auch als Pressemitteilung
verbreiten. Eine Woche später erhielt der sehr geehrte Herr
Westerwelle Post von Schröders Star-Anwalt Michael Nesselhauf. Grob unwahr
sei die Westerwelle-Behauptung, so der Anwalt.
Der FDP-Chef wurde aufgefordert, eine strafbewehrte
Unterlassungserklärung abzugeben (bei Meidung einer
Vertragsstrafe von Euro 25'000 für jeden einzelnen Fall der
Zuwiderhandlung). Zudem soll der Oberliberale seine vorsätzlich
unwahre Behauptung richtigstellen und alle Anwaltskosten Schröders
tragen.
Doch der denkt gar nicht daran.
Westerwelle zu "Bild am Sonntag": Ich lasse mir von Herrn Schröder
nicht den Mund verbieten! Keinen Millimeter rückt er von seiner Kritik
an Schröder ab: Seine Seitenwechsel nach der Bundestagswahl sind
unappetitlich und fragwürdig. Wer wie Schröder sein Leben lang
politisch geholzt hat, kann nicht plötzlich für sich selbst
Naturschutz verlangen.
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Kommentar: Gerhard Schröders hartes konsequentes Vorgehen gegen Medien
und Gerüchtemacher hatte erstaunlicherweise oft Erfolg. Dennoch
vertreten wir die Meinung, dass sich das Streiten in der Öffentlichkeit
nicht immer auszahlt. Im Umgang mit Kritik lohnt es sich, jeden Fall in
aller Ruhe für sich zu analyslieren. Er gibt wenig generelle Regeln,
wenn wir mit Kritik konfrontiert werden. Immer gilt es, situationsbedingt
zu reagieren. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang, unseren Beitrag
über Kritik zu lesen.
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