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Sonja Nef konnte als Sportlerin grosse Erfolge buchen.
Doch beim Abgang vor den Medien enttäuschte sie.
Es gibt ein rhetorische Grunderkenntnis: Der Start ist prägend. Er
ist die Hälfte des Ganzen. Aber auch der Schluss eines Auftrittes
ist besonders wichtig. Er ist nachhaltig und klingt nach. Sonja Nefs
Schlusspunkt der Karriere lässt zu Wünschen übrig. Er
hätte von der Sportlerin besser bedacht sein müssen.
Nef suchte für ihren traurigen Rücktritt die glückliche
olympische Familie. Inmitten des Medaillensegens nötigte sie die
Medien, ihrem Rücktritt nochmals Aufmerksamkeit zu schenken. Über
einen Rücktritt - der längst bekannt war und für alle -
ausser für Sonja Nef selbst - längst feststand. In einer Glosse
von Daniel Germann fragte der Kommentator im Tagesanzeiger recht
bissig:
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"Wenn das Beispiel Sonja Nef Schule macht, dann wird schon bald Reto von
Arx anreisen und im grossen Mediensaal offizialisieren, dass er nie mehr
unter Ralph Krüger in der Eishockey- Nationalmannschaft
spielen wird.
Sforza könnte kommen und verkünden, dass er an der
WM allenfalls doch noch bereit wäre, für die
Fussball-Nationalmannschaft
zu spielen, falls dich Röbi Kuhn entschuldigen würde.
Nella Martinelli könnte ebenfalls nach Turin reisen und hoch und
heilig schwören, nie mehr in Sven Epineys Sendung "Al dente"
zu kochen, wenn sie nur einmal im "House of Switzerland" gemeinsam
mit dem Eishockey-Nationalteam und Gotthard "i bin än Italiano"
singen dürfe."
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Wir bedauern, dass Sonja Nef von früheren "Pazzern" vor Mikrofon
und Kamera wenig gelernt hat. Wir erinnern an ihre unbedachte Aeusserung
über die
kroatische Landeshymne, als sie
damals gesagt hatte, sie finde die kroatische Nationalhymne "gruusig".
Nochmals: Start und Zieleinlauf sind nicht nur bei einem Rennen wichtige
Momente. Es lohnt sich immer, den Schluss gut zu bedenken.
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