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www.rhetorik.ch aktuell: (21. Dezember, 2005)

Mannesmann II

Der angeklagte Sonnyboy


Der Chef der Deutsche-Bank Josef Ackermann und die übrigen Angeklagten müssen erneut vor Gericht. Der Bundesgerichtshof hob die Freisprüche des Düsseldorfer Landgerichts am Mittwoch auf. Das Verfahren muss nun vor einem Landgericht wiederholt werden.
SPD, Grüne und Linkspartei zum Teil heftige Kritik an Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann geübt. Auch Rücktrittforderungen wurden laut. Ackermann selbst erklärte nach der Urteilsverkündung, er wolle auf jeden Fall Chef bleiben. Aus der PR-Abteilung der Bank heisst es, Berichte über einen möglichen Rücktritt seien pure Spekulation.

Es gibt jedoch auch Dissonanzen und man fühlt, dass schon für die Zeit nach Ackermann geplant wird: Spiegel: "Das BGH-Urteil zu Mannesmann war noch nicht verkündet, da fabulierte der Chefaufseher der Deutschen Bank, Rolf Breuer, schon über mögliche Nachfolger für Vorstandschef Ackermann. Analysten rätseln, ob es ein Dolchstoss war oder Kalkül für den Fall der Fälle."


Der Spiegel fragt: "Ein Versehen oder Kalkül? Immerhin hat Breuer schon 2002 mit einer kleinen Bemerkung das Medien-Imperium von Leo Kirch zum Einsturz gebracht. Damals hatte er öffentlich Kirchs Kreditwürdigkeit angezweifelt. Die Frage, ob Breuer mit seiner flapsigen Bemerkung damals gegen das Bankgeheimnis verstiess, will der Bundesgerichtshof in Karlsruhe am 24. Januar entscheiden."

Finanzprofessor Wolfgang Gerke's Interpretation:

"Er will der Öffentlichkeit signalisieren, die Deutsche Bank stehe nicht führungslos dar, falls Herr Ackermann zurücktritt oder zu einem solchen Schritt gezwungen wird", sagte er "manager-magazin.de". Seiner Ansicht nach wollte Breuer aber auch deutlich machen, "dass der Vertrag von Herrn Ackermann als Chef der Deutschen Bank nicht selbstverständlich verlängert werden wird".


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