SPD, Grüne und Linkspartei zum Teil heftige Kritik an Deutsche-Bank-Chef
Josef Ackermann geübt. Auch Rücktrittforderungen wurden laut.
Ackermann selbst erklärte nach der Urteilsverkündung,
er wolle auf jeden Fall Chef bleiben. Aus der
PR-Abteilung der Bank heisst es, Berichte über einen möglichen
Rücktritt seien pure Spekulation.
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Es gibt jedoch auch Dissonanzen und man fühlt, dass
schon für die Zeit nach Ackermann geplant wird:
Spiegel: "Das BGH-Urteil zu Mannesmann war noch nicht
verkündet, da fabulierte der Chefaufseher der
Deutschen Bank, Rolf Breuer, schon über
mögliche Nachfolger für Vorstandschef Ackermann. Analysten
rätseln, ob es ein Dolchstoss war oder Kalkül für den
Fall der Fälle."
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Der Spiegel fragt:
"Ein Versehen oder Kalkül? Immerhin hat Breuer schon 2002 mit
einer kleinen Bemerkung das Medien-Imperium von Leo Kirch zum Einsturz
gebracht. Damals hatte er öffentlich Kirchs Kreditwürdigkeit
angezweifelt. Die Frage, ob Breuer mit seiner flapsigen Bemerkung damals
gegen das Bankgeheimnis verstiess, will der Bundesgerichtshof in Karlsruhe
am 24. Januar entscheiden."
Finanzprofessor Wolfgang Gerke's Interpretation:
"Er will der Öffentlichkeit signalisieren, die Deutsche Bank stehe nicht
führungslos dar, falls Herr Ackermann zurücktritt oder zu einem
solchen Schritt gezwungen wird", sagte er "manager-magazin.de". Seiner
Ansicht nach wollte Breuer aber auch deutlich machen, "dass der
Vertrag von Herrn Ackermann als Chef der Deutschen Bank nicht
selbstverständlich verlängert werden wird".
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